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Deutsch-Japanische Gesellschaft Tim Schneider sagt Ja zu Japan

Japan beeindruckt seit Jahrzehnten mit seiner Wirtschaft, seit Jahrhunderten mit seiner Kultur. Die Kontakte zwischen Magdeburg und dem Land der aufgehenden Sonne pflegt die Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt.

Von Martin Rieß 09.11.2014, 08:10

Tim Schneider hat sein Herz für Japan entdeckt. Damit ist er nicht der Einzige in Magdeburg. Zusammengeschlossen haben sich die Freunde Nipons in der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt, und in dieser ist Tim Schneider Vizepräsident.

Jetzt ist er von einer dreiwöchigen Rundreise durch die Mitte und den Nordosten des Landes zurückgekehrt. Unter anderem hat er die Großstadt Niigata an der Küste zum Japanischen Meer besucht.

Der an Japans Sprache und Kultur seit Jahren interessierte Magdeburger wurde "aus­gesprochen freundlich und interessiert von Mitgliedern der Japanisch-Deutschen Gesell­schaft (JDG) von Niigata empfangen", wie er jetzt berichtet. Die Kontakte zwischen den Sachsen-Anhaltern und den Gastgebern bestehen bereits seit mehr als 20 Jahren. Sie werden mit einer Vielzahl an Aktivitäten gepflegt. Besonders Prof. Dr.-Ing. Lutz Wisweh, Präsident der DJG Sachsen-Anhalt, spielt hier eine wichtige Rolle: Die Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität und der Niigata-Universität besteht bereits seit 1986. Mehr als 250 Studenten und mehrere Hochschullehrer nahmen an verschiedenen Austauschprogrammen teil.

Die gut 100 Mitglieder umfassende JDG Niigata unterhält ein reges Vereinsleben. Eine Deutschlandreise ist in Vorbereitung. Der Generaldirektor der JDG Niigata, Michihei Kurihara, setzt sich u.a. als Geschäfts­führer der "Shinano Watershuttle Corporation", der "Weißen Flotte" von Niigata, für die Stärkung des Stadttourismus ein. Er hat hohes Interesse an Magdeburgs touristischen Angeboten insbesondere auf der Elbe mit dem Wasserstraßenkreuz.

Zum Empfang für Tim Schneider gehörte eine ganztägige Stadtführung durch die Innenstadt von Niigata. Der trotz Ruhestand weiterhin sehr aktive frühere Oberbürgermeister der Stadt Niigata, Yoshiaki Hasegawa, führte höchstpersönlich auf charmante Weise durch den Kulturbezirk "Ryutopia" mit dem "Niigata City Performing Arts Center" und der "Niigata City Culture and Music Hall" als neue geistige Stadtmitte von Niigata. Dabei wurden verschiedene Spielstätten eines aufsehenerregenden Neubaus eines klassischen Theaters mit an­geschlossenem Noh-Theater sowie mit einem außergewöhnlich gestalteten, 1900 Sitzplätze umfassenden Konzertsaal besichtigt.

Wie Tim Schneider berichtet, gibt es Parallelen zwischen Magdeburg und Niigata: Die Stadt mit rund 800 000 Bewohnern sieht den Fluss als Baustelle für die Zukunft: Tim Schneider berichtet von Plänen zur Aufwertung der beiden Flussufer des Shinano-Flusses, die zum Teil in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt wurden.

Das Interesse aus Niigata an Kontakten in weit entfernte Teile der Welt scheint derweil nicht zufällig zu sein: Die Stadt gehörte zu den fünf Hafenstädten, mit deren Öffnung für den internationalen Handels­verkehr im Jahr 1858 sich Japan nach mehr als 250 Jahren selbst gewählter Isolation für das Ausland öffnete und damit seine umfassende Modernisierung einleitete. "Dieser Blick nach außen hat sich bis heute erhalten", sagt Tim Schneider.

Ganz klare Aussage des Magdeburgers nach der Reise: Wir wollen die Freundschaft mit den Partnern in Niigata weiter vertiefen.