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Tipp des Tages Heute Satire: Asylant im Wunderland

Von Martin Rieß 10.06.2015, 18:17

Magdeburg l Die Flüchtlingsthematik steht heute im Mittelpunkt des Geschehens im Magdeburger Kulturzentrum "Moritzhof" am Moritzplatz 1. Geboten wird zum einen das Theaterstück "Asylant im Wunderland" vom Theater Odos. Zu sehen ist eine bitterböse Satire über den Umgang der deutschen Bürokratie mit Flüchtlingen. Das Stück beruht auf den wahren Erfahrungen von Flüchtlingen u. a. aus Iran, Serbien und dem Kongo, die nach ihrer Flucht nach Deutschland erkennen mussten, dass das Leben hier quasi auch ein Gefängnis ist. Einlass ist ab 19 Uhr, das Theaterstück beginnt nach der für 19.45 Uhr geplanten Begrüßung um 20 Uhr. Auf der Bühne stehen Johanna Kollet und Jörg Schulze-Neuhoff. Das Stück wurde von Heiko Ostendorf, der auch die Regie innehat, in Zusammenarbeit mit Shaghayegh Zafari verfasst. Die Westfälischen Nachrichten schrieben über "Asylant im Wunderland": "Heiko Ostendorf ist ein mutiges Stück gelungen, das intelligent die Balance hält zwischen überspitzter Gesellschaftskritik, politischer Utopie und alltäglichen Flüchtlingsschicksalen."

In dem Stück warten zwei Beamte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge am Flughafen auf Asylbewerber. Doch sie werden nicht von Polizisten begleitet, um die Ankömmlinge ins Gefängnis zu bringen oder in eine gefängnisähnliche Unterkunft, sowie es in Deutschland üblich ist. Stattdessen bieten sie den Flüchtlingen Kaffee, Bier und Sekt an. Außerdem wartet eine Limosine darauf, die "Gäste" ins Vier-Sterne- Hotel zu bringen. Nur eine Frau glaubt den Beamten nicht. Sie hat genau das Gegenteil in Deutschland erfahren.

Im Rahmen des von DGB-Jugend, Friedrich-Ebert-Stiftung und Landeszentrale für politische Bildung organisierten Abends schließt sich um 21.15 Uhr eine Diskussionsrunde mit ehemaligen Flüchtlingen, dem Psychologen Prof. Dr. Wolfgang Heckmann und einem Vertreter der Integrationsbeauftragten der Landesregierung Sachsen-Anhalt. Zum Abschluss der Veranstaltung sind persönliche Gespräche möglich. Der Eintritt ist frei.