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Jugendliche Party Bässe am Baggerloch sorgen für Ärger

Angler, die keine Fische fangen, und ein verärgerter Pächter. Der Grund: Jugendliche, die am Randauer Baggerloch Party machten.

Von Jennifer Lorbeer 30.07.2015, 19:31

Magdeburg l Etwa zwei Kilometer von dem Örtchen Randau entfernt liegt ein See, der vor allem von Ruhesuchenden, Badenden und Anglern aufgesucht wird. In der vergangenen Woche nutzten etwa 40 junge Menschen diesen Platz für eine Feier, an der sowohl Mensch als auch Tier ungewollt teilnahmen.

Von einer Soundanlage, viel Alkohol, zahlreichen Zelten, sogar von einem Pavillon berichtet Mirko Müller, der Vorsitzende der Angelsportgruppe Randau-Kreuzhorst. "Sie waren voll ausgestattet und ließen extrem laute Rave-Musik über das ganze Wochenende, rund um die Uhr laufen", erzählt der Vorsitzende, der sich mit einem Leserbrief an die Volksstimme wandte. "Nur hatten die Jugendlichen nicht mal eine Genehmigung für die Nutzung von dem Grundstück - die hätten sie auch gar nicht bekommen."

Denn nach Müller, lässt Pächter Otto Weinrich von der Agrar GmbH Randau/ Calenberge auf der Wiesenfläche Kühe weiden. "Da will er dort keinen Müll in den Büschen haben und der lag überall herum." Besuche von der Polizei und vom Ordnungsamt zwischen Freitag, dem 18. Juli, bis Mittwoch, 22. Juli, hätten nur zu kurzem Erfolg geführt. "Die Jugendlichen drehten zwar die Musik leiser, doch als die Beamten außer Sichtweite waren, war es genauso laut wie vorher", erinnert sich der Vorsitzende der Sportgruppe.

Beschwerden über Lärm und Müll

Besonders ärgerlich für Müller war aber, dass sich sein Angelverein an dem betroffenen Sonnabend zum jährlichen Hegefischen verabredet hatte. Bei dem seit einem Jahr geplanten und angemeldeten Wettbewerb gehe es darum, am meisten zu fangen. "Doch scheinbar waren die Fische von dem Lärm verschreckt worden", so Müller. "Sonst fange ich rund 25 Kilo - dieses Mal waren es nicht mal drei."

Der einsetzende Regen habe der Musik ein Ende bereitet, weil die Anlage daraufhin ausgeschaltet und verpackt wurde. Aber die Feiergemeinde blieb weiterhin auf dem Gelände. Auch nach dem Partywochenende kampierten etwa vier bis acht Jugendliche und das "ohne Toilette und ohne Müllentsorgungssystem".

Die Beamten des Ordnungsamtes hatten zwar bei einem ihrer Besuche, aufgrund der zahlreichen Beschwerdeanrufe, die Personalien der Zeltbewohner festgestellt, doch diese verharrten weiterhin an Ort und Stelle. "Am Donnerstag haben wir dann die Wasserschutzpolizei informiert, weil sie für unsere Angelgruppe zuständig ist", berichtet Müller. Das daraufhin erneut verständigte Ordnungsamt fand bei einer Kontrolle am Freitag, 24. Juli, dann weder Jugendliche noch Müll vor.

Nach Informationen des Ordnungsamtes haben die Feiernden den Müll selbst eingesammelt und in Säcken abtransportiert. Da sie jedoch keine Genehmigung für das Camp vom Grundstücksbesitzer vorlegen konnten, wurden Anzeigen nach dem Feld- und Forstordnungsgesetz erstattet. "Bleibt nur zu hoffen, dass es nun nicht noch einmal vorkommt", meint Müller und freut sich über den Ausgang.