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Festival Die verzauberte Halbinsel am Hafen

Mit dem Open-Air-Festival "Zuhause im Freien" haben die Veranstalter einen magischen Ort geschaffen.

09.08.2015, 21:06

Magdeburg l Dutzende Freiwillige haben eine Halbinsel im Wissenschaftshafen am vergangenen Wochenende in einen verzauberten Wald verwandelt. Das Open-Air-Festival "Zuhause im Freien" war künstlerisch ein voller Erfolg, blieb aber bei den Besucherzahlen hinter den Erwartungen. "Wir haben mit 3000 Besuchern pro Tag kalkuliert", sagte Mitorganisator Hardy Fölsch der Volksstimme. Bis kurz vor Redaktionsschluss am Sonntagabend zählten die Veranstalter mehr als 5000 Besucher an allen drei Tagen.

Sonntagnachmittag veröffentlichten die Organisatoren auf der Facebook-Seite gar einen Hilferuf: "Die Veranstaltung \'Zuhause im Freien` und der Ort Wolkenkuckuckshain kann nach momentanem Stand ohne eure Hilfe nie wieder öffnen", heißt es da. "Wir müssen einfach auf eine schwarze Null kommen", sagte Fölsch. Alle Aufbauer und Organisatoren des liebevoll gestalteten Festivals haben ihre Arbeit ehrenamtlich geleistet. Im Internet kursierte bereits die Idee einer Spendensammlung. "Wir wollen diesen Ort am Leben erhalten. Das hier sticht heraus aus den immer gleichen Veranstaltungen", sagte Fölsch.

Auf 30 000 Quadratmetern haben die vielen Freiwilligen die Halbinsel in einen riesigen Abenteuerspielplatz verwandelt. Die fünf Bühnen, Tanzflächen, Bars und einzelnen Bereiche waren sehr liebevoll gestaltet. Wer mit der Clubszene vertraut ist, hätte so einen verwunschenen Ort eher in einer Industriebrache im hippen Berlin erwartet, aber nicht in Magdeburg. Hinter jeder Ecke und in jedem Baum stieß man auf kleine Details. Vor allem nachts war das ein Erlebnis. Zur vorwiegend elektronischen Musik tanzten Laser- und Lichtinstallationen in den Bäumen und über die Tanzfläche.

In den Vorjahren war die vom Verein Kulturpauke e. V. organisierte Veranstaltungsreihe auf der anderen Seite der Elbe im Herrenkrug. Weil das in diesem Jahr nicht klappte, zog man in den "Urwald" zwischen den beiden Elbarmen und direkt unter der Eisenbahnbrücke. Hauptveranstalter sind Hardy Fölsch und Maurice Wydra. Beide haben das Areal extra für das Festival gepachtet - eine dauerhafte Nutzung nicht ausgeschlossen.

Was den Veranstaltern auch sehr zu wünschen wäre, die es geschafft haben, auf dem Festival-Gelände eine eigene Welt zu erschaffen. Diese Welt - deren Epizentren die einzelnen Tanzflächen sind - tragen Namen wie "Maleku Maloma", "Taschakala" oder schlicht "De Oase", die von einem aus den Niederlanden angereisten Kollektiv um den Künstler Beatunique errichtet und betreut wurde.

"Unser Konzept ist Ganzheitlichkeit", sagt Hardy Fölsch. Das bedeutet nicht nur, dass es auf dem Festivalgelände das Rundum-Sorglos-Paket in Form von Unterhaltung und Verköstigung gibt. Da werden Massagen angeboten, es gibt Yoga-Plätze, einen Barfuß-Entdeckungspfad, eine Plattentauschbörse, ein Bällebad im Freien, Baumhäuser - eben ein großer und bunter verzauberter Wald. "Hoffentlich auch noch im nächsten Jahr", sagt Fölsch.

Weitere Bilder von dem Festival finden Sie auf unserer Internetseite: www.volksstimme.de