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Pilotprojekt Hochschule öffnet sich für Flüchtlinge

27.08.2015, 15:18

Magdeburg/Stendal (ad/pm) I Die Hochschule Magdeburg-Stendal will in einem Pilotprojekt anerkannten Flüchtlingen ein Hochschulstudium ermöglichen. Sie ist nach eigenen Aussagen damit die erste Hochschule in Sachsen-Anhalt und eine der ersten bundesweit, die ein Gesamtpaket für Flüchtlinge anbietet, das zu einem Studienabschluss führen kann.

Das Paket umfasst nach einem Orientierungsgespräch eine Eignungsfeststellungsprüfung, die Teilnahme an der Late Summer School, die vorbereitende Sprachschule und das Studium. Außerdem kümmert sich die Hochschule um das Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten während des Studiums (Bafög oder Stipendien) sowie um die Finanzierung der Sprachkurse. Bereits am 31. August werden die ersten Orientierungsgespräche an der Hochschule geführt.

Das Pilotprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal sieht den vollständigen Hochschulzugang für anerkannte Geflüchtete vor, auch wenn die Aktenlage unvollständig sein sollte. Abhängig von Orientierungsgespräch und Eignungsfeststellungsprüfung können bis zu 15 Flüchtlinge an der Late Summer School der Hochschule teilnehmen, die am 14. September auf dem Magdeburger Campus beginnt.

Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal, sieht das als "einen Beitrag der Hochschule zur Schaffung einer gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur". Selbstverständlich wünsche man sich, dass andere Hochschulen von den Erfahrungen profitieren und diese ergänzen, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. Ziel sei es, Flüchtlingen einen Zugang zu akademischer Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, um auch im Aspekt der demografisch bedingten Fachkräftesicherung die regionale Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten.

Das Projekt wird mit mehreren Partnern umgesetz. Dazu gehören die Ausländerbehörde der Landeshauptstadt Magdeburg sowie haupt- und ehrenamtlich Aktive in den Bereichen Integration, Migration und Flucht. Das Konzept wurde während der vergangenen Monate bereits in der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt (LRK) sowie bundesweit vorgestellt und diskutiert - unter anderem im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und mit Hochschulen.