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14 Uhr Einweihung des neuen historischen Schaustücks / Bundesamt und Stadt teilen sich Kosten Heute fällt der Bauzaun: Erstmals hat Magdeburg ein Pegelhaus mit Elbbalkon

Von Karl-Heinz Kaiser 11.10.2011, 04:25

Das neue Pegelhaus an der Strombrücke ist fertiggestellt. Heute, 14 Uhr, wird die Anlage offiziell eröffnet. Entstanden ist für 370 000 Euro ein historisches Schaustück "Balkon" und hochmodernem elektronischem Kern.

Magdeburg l Gut fünf Meter über den Fluss zieht sich der Metallsteg mit Schutzgeländer um das Pegelhäuschen. Noch bleibt für Spaziergänger die Tür verschlossen. Erst heute fallen die Barrieren am neuen Pegelhäuschen an der Strombrücke. Aber so mancher ist bereits des Lobes voll: Das sei ein touristisches Highlight der Sonderklasse, sagen sie.

Im März 2011 waren die Arbeiten am traditionsreichen Pegelhäuschen gestartet worden. In knapp siebenmonatiger Bauzeit wurde das alte Gebäude nahe der Strombrücke noch prominenter in die Elbuferpromenade eingeordnet. Dazu wurde das alte, baufällige Pegelhaus abgetragen, ebenfalls ein Teil der Stadtmauer davor. Die historische Mauer wurde auf ursprüngliche Höhe von ca. 2,80 Meter hochgezogen, Schießscharten eingelassen. Das alte Torhaus wurde ebenfalls saniert.

Anzeiger am Stahlmast ist nur ein Provisorium

Es ist das neue Entree zum wenige Meter darunter liegenden Pegelhäuschen. Magdeburger und Touristen können das sechseckige Haus umlaufen, einen Blick hineinwerfen auf die Messtechnik. Die einmalige Besonderheit: Der Umlauf ist als Elbbalkon ausgerichtet. Er lädt zum Verweilen mit herrlichem Ausblick auf den Strom ein.

Und: Was Leser H. Knopp kürzlich noch nach einer Radtour über die Strombrücke kritisiert hatte, ist vom Wasser- und Schifffahrtsamt doch noch verwirklicht worden: Eine an einem Stahlmast installierte elektronische Tafel zeigt weithin den Pegelstand an. Geschafft in letzter Minute. Allerdings ist das nur ein Provisorium, weil die ursprünglichen Pläne von Geldmangel durchkreuzt worden waren. "Wir bleiben aber dabei, drei sogenannte Mediensäulen zu platzieren", sagte Stadtplanungsamtsleiter Heinz-Joachim Olbricht. Eine davon soll hier an der Strombrücke, eine in Buckau/Thiemplatz und eine im Wissenschaftshafen stehen. An den 4,50 Meter hohen Edelstahlstelen werden rundumlaufend Pegelwerte, Luftdruck, Temperatur und städtische Informationen dargestellt werden. Die beiden weiter entfernten Säulen sollen per Funk angesteuert werden. "Wir haben Fördermittelanträge gestellt und hoffen, dass wir die Mittel bald bekommen werden", sagte Olbricht. Allerdings stellte er klar - erst 2012 werden die Infosäulen installiert.

370000 Euro hat das Projekt am Elbufer gekostet, das im Vorfeld der IBA 2010 kreiert wurde. Das Stadtplanunsamt hatte dabei für die beabsichtigte Sanierung und Modernisierung die historische Bezugnahme zur alten Stadtmauer und den Umgang vorgeschlagen. Aus diesem Grund teilen sich die Stadt und die Bundesbehörde die Kosten je zur Hälfte. Letztere hat dafür eine moderne Anlage zur Information der Schifffahrt, die Magdeburger besitzen ab heute eine neue Attraktion am Elbufer.