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Verein setzt für Hinweise zur Ergreifung der Täter 1000 Euro Belohnung aus Rowdys zerstören beliebtes Lichtkunstwerk an der Hubbrücke - beide Seiten dunkel

Von Matthias Fricke 14.07.2012, 05:21

Vier Jahre lang konnten sich die Magdeburger über die Lichtkunst des Italieners Maurizio Nannucci an der Hubbrücke erfreuen. Installationskosten: mehrere Zehntausend Euro. In der Nacht zum Sonntag wurde fast alles zerstört. Beidseitig haben Rowdys Neonröhren zerschlagen.

Magdeburg l "Das ist so ziemlich das Schönste, was wir in den letzten Jahren an Kunst im öffentlichen Raum installiert haben. Wir hatten durchweg nur positive Reaktionen erhalten", meint die Leiterin des Kunstmuseums Dr. Annegret Laabs. Umso größer der Schock in dieser Woche: Die Lichtinstallation musste beidseitig abgeschaltet werden, weil Unbekannte zahlreiche der leuchtenden Buchstaben aus italienischem Murano-Glas zerstört haben. Eine Spezialanfertigung, die nicht so schnell zu ersetzen ist.

Vermutlich in der Nacht zum Sonntag sind Halbstarke über die Absperrung der Hubbrücke geklettert und haben dort gewütet. Die Polizei konnte den Vorfall gegen 0.40 Uhr protokollieren. Ein Zeuge meldete über Notruf, dass er gerade zwei Personen auf der Hubbrücke beobachte, die die Beleuchtung zerstören. "Wir haben daraufhin sofort einen Funkstreifenwagen eingesetzt, wir haben aber aufgrund der fehlenden Beschreibung in der Nähe keinen Verdächtigen mehr stellen können. Es war noch eine größere Personenbewegung zu diesem Zeitunkt", erklärte gestern Polizeisprecherin Beatrix Mertens. Der Zeuge konnte die Täter nicht näher beschreiben, weil er zu weit von ihnen weg gestanden habe.

Die Kripo bittet nun aber um weitere Hinweise. "Möglicherweise gibt es noch weitere Zeugen, die uns wichtige Hinweise geben können", bittet die Beamtin um Mithilfe.

Äußerst verärgert reagierte auch Rolf Onnen vom Verein zur Erhaltung der Magdeburger Hubbrücke.

"Wir setzen für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro aus." Besonders ärgerlich: Ob die Lichtinstallation noch in diesem Sommer wieder leuchten kann, ist völlig ungewiss.

Dr. Annegret Laabs vom Kunstmuseum Unser Lieben Frauen: "Wir werden natürlich dafür kämpfen, dass wir den Schaden reparieren. Doch zunächst benötigen wir erst einmal ein Konzept, wie wir das finanzieren wollen." Erst wenn dieses Problem gelöst sei, könne man sich ans Werk machen, um Lösungen für einen Ersatz der Spezialanfertigung zu finden. Die Arbeit des italienischen Künstlers Maurizio Nannucci galt im April 2008 als Höhepunkt des vom Kunstmuseum initiierten Projektes "Die Elbe [in]between". Die Installation sollte die Elbe für den öffentlichen Raum ins Blickfeld rücken. Finanziert wurde die Neoninstallation in Höhe von mehreren Zehntausend Euro aus Fördermitteln des Bundes und Landes.

Je stärker sich die Dämmerung über den Fluss gesenkt hatte, um so deutlicher sichtbar war der rote Schriftzug "Von so weit her bis hier hin" und der blaue "Von hier aus noch viel weiter".

Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon (0391) 5462196 entgegen.