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Staßfurter diskutieren über teuren Segway-Kauf fürs Ordnungsamt Ärger um Knöllchenjagd per Roller

Von Franziska Richter 01.10.2013, 03:14

Staßfurt l Die Anschaffung von zwei Segway-Rollern für Mitarbeiter des Ordnungsamtes (Netto-Listenpreis 7290 Euro/Stück), steht in der Stadt Staßfurt in der Kritik. So sehr, dass sich Oberbürgermeister René Zok nun gedrängt sah, den Mietvertrag für die Fahrzeuge in einen Sponsoringvertrag umwandeln zu lassen. Dieser belastet den Haushalt nicht länger.

Nicht nur Bürger, sondern auch Kommunalpolitiker kritisierten die Anschaffung der Segways. Vor allem, weil die Stadt derzeit Konsolidierungsmaßnahmen in Angriff nehmen muss und unter anderem die Steuern für Grundstücksbesitzer anheben will, stießen vielen die teuer aussehenden Ein-Mann-Fahrzeuge auf. Volksstimme-Leser sprachen von "Schnickschnack", Ortschaftsräte kritisierten den Zeitpunkt der Anschaffung als schlecht gewählt. Oberbürgermeister René Zok (parteilos) hält dagegen an den Segways fest: Die Ordnungsamtsmitarbeiter kommen auf der Jagd nach Falschparkern nun viel schneller voran. "Auf dem weitläufigen Gebiet der Stadt sind die Außendienstmitarbeiter schnell und flexibel unterwegs", sagt Zok. Gegenüber dem Dienstauto seien die elektrisch betriebenen Segways weitaus umweltfreundlicher. "Immer mehr Städte prüfen den Einsatz von Segways im Vollzugsdienst", so Zok. Sie kämen bereits in Städten wie Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf oder Berlin zum Einsatz.

Aufgrund der Kritik hat Oberbürgermeister René Zok den Mietvertrag mit der Firma german radar gmbh, von der die Segways gemietet wurden, nun in einen Sponsoringvertrag umgewandelt. Damit verursachen die neuen Fortbewegungsmittel immerhin keine weiteren Kosten für die finanzschwache Stadt.