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Hochschulen und Land wollen Streit ums Geld beenden Rektoren suchen das Machbare

30.10.2013, 01:07

Magdeburg (he) l Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt werden deutlich weniger sparen müssen als es die Landesregierung noch im Frühjahr angekündigt hat. Ursprünglich sollte der Etat bis 2025 um 50 Millionen gesenkt werden - diese Zahl ist jedoch vom Tisch. Die Verhandlungen zwischen den Rektoren und dem Wissenschaftsministerium gehen in diesen Tagen in die entscheidende Phase.

Im Streit um das Einsparziel hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff im April Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff (beide CDU) entlassen. Jetzt steht ihr Nachfolger Hartmut Möllring in der Pflicht, ein Hochschulkonzept vorzulegen, das Einsparungen erzielt, ohne jedoch Rektoren, Wissenschaftler und Studenten auf die Barrikaden zu treiben. Zu einer entscheidenden Wegmarke könnte ein Treffen am Mittwochabend in Halle werden. Dann treffen sich die Chefs der Hochschulen und Rektoren-Präsident Armin Willingmann mit Wissenschafts-Staatssekretär Marco Tullner, um Kompromisse auszuloten.

Am Ende dürfte eine Summe stehen, die deutlich niedriger ausfällt als die einst von Haseloff geforderten 50 Millionen. Selbst die Hälfte davon wäre eine Überraschung. Denn der Spielraum ist eng - auch durch die Vor-Festlegungen aus der Politik. Etwa 23 Millionen Euro würde das Land mit der Schließung der Uniklinik Halle sparen. Die hat jedoch der Landtag ebenso ausgeschlossen wie eine Absenkung der Studienplätze. Möllring wiederum hat sich darauf festgelegt, dass sämtliche Hochschulstandorte erhalten bleiben.

Sein Staatssekretär muss daher das Machbare im Auge haben. "Am Ende muss es Akzeptanz und eine parlamentarische Mehrheit geben", sagt Tullner, appelliert jedoch an die Rektoren: "Es darf nicht herauskommen, dass es beim Status quo bleibt."

Bei den Beratungen dürfte es auch um die Idee gehen, an den Fachhochschulen jeweils verwandte Studiengänge zusammenzufassen. Allerdings: Der Wissenschaftsrat als beauftragter Gutachter hat erst im Sommer betont, wie wichtig die Fachhochschulen mit der Breite aller Fächer für die lokale Wirtschaft sind.

Anfang der kommenden Woche will Minister Möllring in einem Gespräch mit den Rektoren letzte Details klären. Tragen die das Konzept mit, könnten die Hochschulen wieder in ruhiges Fahrwasser kommen.