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Volksstimme-Interview Matthias Schweighöfer: "Fans wollen meinen Kaugummi"

11.02.2014, 01:20

Kreisch-Konzert im Kino: 1200 Fans haben am Sonntagabend Matthias Schweighöfer im Cinemaxx Magdeburg bejubelt. Mit den Filmpartnern Tom Beck und Friedrich Mücke stellte er seine neue Komödie "Vaterfreuden" vor. Volksstimme-Redakteurin Elisa Sowieja hat mit Schweighöfer gesprochen.

Volksstimme: Bei Ihrer Kino-Tour werden Sie täglich von hunderten Fans bejubelt. Wenn Sie wieder nach Hause kommen, wird es sicher hart: Sie bringen den Müll herunter und niemand kreischt.

Matthias Schweighöfer: Nein, nein. Meine kleine Tochter Greta feiert mich ohne Ende. Sie ist mein größter Fan. Man bekommt auch gar nicht so mit, wenn die Fans durchdrehen. Obwohl: In Hannover sind zum ersten Mal welche ohnmächtig geworden, das war krass. Aber ich gehe nicht nach Hause und denke: Ach, jetzt ist hier keiner mehr, der mich bejubelt. So bin ich nicht. Ich gehe nach Hause und bin dann ein Vater.

Volksstimme: Greta hilft Ihnen also, auf dem Boden zu bleiben?

Schweighöfer: Ja. Mir bleibt nichts anderes übrig.

Volksstimme: Was haben sich Ihre weiblichen Fans schon Verrücktes einfallen lassen?

Schweighöfer: Richtig verrückte Sachen gab es bei mir noch nicht. Die Fans wollen immer nur meinen Kaugummi haben.

Volksstimme: Und den geben Sie ihnen dann?

Schweighöfer: Klar, wenn sie den haben wollen!

Volksstimme: Auf Ihrer Tour besuchen Sie jeden Tag zwei bis drei Städte. Wie viel bekommen Sie davon mit?

Schweighöfer: Leider bekommen wir nicht viel mit. Wir fahren rein und später wieder raus. Unsere Abendbrotzeit liegt im Moment zwischen 0.30 und 2.30 Uhr. Gefrühstückt wird auch relativ wenig, weil wir meistens um 8 Uhr wieder losfahren. Hier in Magdeburg waren wir eben zumindest noch im Hotel.

Volksstimme: Bei "Vaterfreuden" haben Sie Hauptrolle und Regie übernommen. Was hat Sie an dem Drehbuch gereizt?

Schweighöfer: Ich mochte die Geschichte über einen Jungen, der schon mal alles verloren hat und der darum kämpft, Vater zu werden.

Volksstimme: Die wichtigsten männlichen Rollen neben Ihnen spielen Tom Beck und Friedrich Mücke. Mit beiden haben Sie bereits gedreht. Wieso haben Sie sich wieder für sie entschieden?

Schweighöfer: Ich besetze in meinen Filmen meistens nur die Frauen neu. Isabell Polak, die weibliche Hauptrolle in "Vaterfreuden", habe ich per Casting gefunden. Aber bei den Männern bin ich mir immer gleich relativ sicher, wer es sein soll. Wenn ich zum Beispiel einen Bruder besetzen muss, würde die Wahl immer auf Friedrich Mücke fallen. Und mit Tom Beck habe ich bei "Schlussmacher" zusammen gedreht. Er war der beste Gegenpart, den man sich wünschen konnte. Deshalb wollte ich ihn auch diesmal wieder dabei haben.

Volksstimme: "Vaterfreuden" ist der dritte Film, bei dem Sie auch Regie geführt haben. Was ist die größte Herausforderung an dieser Aufgabe?

Schweighöfer: Das Drehbuch muss stehen, die Produktion gut vorbereitet sein, die Nachproduktion sitzen. Das alles muss nahtlos funktionieren, ohne zu viel Geld zu kosten.

Volksstimme: Sie werden bald zum zweiten Mal Vater. Werden Sie sich dann eine Auszeit nehmen?

Schweighöfer: Eine Auszeit wird es nicht geben. Ich bin Chef einer Produktionsfirma und muss entwickeln. Aber ich werde vielleicht erst einmal nichts drehen. Oder wenn ich als Nächstes etwas drehe, dann muss es einen anderen Regisseur als mich geben.

Volksstimme: Ihr Kollege Til Schweiger hat mit seiner Tochter "Keinohrhasen" gedreht, als sie fünf war. Greta ist jetzt vier. Könnten Sie sich auch bald einen gemeinsamen Film mit ihr vorstellen?

Schweighöfer: Nein. Wenn sie gut spielen kann, glaube ich schon, dass das mal etwas wird. Aber jetzt kann ich es mir noch nicht vorstellen.