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Neue Anlage: 62 Millionen Euro Novelis baut Standort in Nachterstedt aus

Weil Auto-Hersteller immer mehr Aluminium in ihren Modellen verbauen,
freut sich der Alu-Produzent Novelis über brummende Geschäfte. Das Werk
in Nachterstedt will der US-Konzern für 62 Millionen Euro erweitern.

08.04.2014, 01:19

Magdeburg l Ab 2015 will der US-Konzern Novelis an seinem Standort in Nachterstedt jährlich 120.000 Tonnen Aluminium-Bleche für Autos produzieren. Um das Ziel zu erreichen, hat Europa-Chef Erwin Mayr zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag den Startschuss für den Bau einer neuen Produktionsanlage gegeben.

62 Millionen Euro kostet die Fertigungslinie, 120 zusätzliche Mitarbeiter will Novelis für den Betrieb einstellen. Mit insgesamt rund 1.000 Beschäftigten wird Novelis dann zu den größten Arbeitgebern in Sachsen-Anhalt zählen. "Der Standort ist für uns ideal, weil wir hier die Möglichkeit haben, unsere Produktion auch in den kommenden Jahren noch weiter auszubauen", erklärte Mayr der Volksstimme. Nachterstedt liege zudem "im Herzen Europas", so dass Kunden von dort aus bequem beliefert werden könnten.

Novelis profitiert von der wachsenden Nachfrage nach Alu-Bauteilen. Immer mehr Auto-Konzerne verbauen in ihren Fahrzeugen statt Stahl lieber das Leichtmetall Aluminium, um so das Gewicht der Autos und damit den Sprit-Verbrauch zu senken. "Wir rechnen damit, dass der Markt für Autobleche in den kommenden fünf Jahren um 15 Prozent wächst", sagte Mayr. Größter Kunde von Novelis sei derzeit Jaguar Land Rover, aber auch Volkswagen und BMW würden Alu-Bauteile beziehen.

Neben der neuen Produktionslinie baut Novelis in Nachterstedt außerdem eine Recycling-Anlage, es soll die weltgrößte seiner Art werden. "Wir wollen so den bei der Produktion anfallenden Aluminiumschrott wiederverwerten", erläuterte Mayr. Die CO2-Bilanz werde auf die Weise verbessert. Vom Wachstumskurs des Alu-Konzerns soll darüber hinaus der Hafen in Magdeburg profitieren. Novelis will einen Teil seiner Alu-Produkte künftig verschiffen. Auch ein neues Zwischenlager soll dort entstehen.

Regierungschef Haseloff sieht in der Investitionsfreudigkeit des US-Konzerns ein Beleg für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt. "Das ist eine Erfolgsgeschichte", betonte Haseloff, es komme aber auch künftig "auf jeden Arbeitsplatz, jede Investition" an. Die Kosten für die neue Produktionsanlage muss Novelis nicht alleine tragen. Das Land beteiligt sich mit einem Zuschuss von fünf Millionen Euro.

Vom zunehmenden Fachkräftemangel im Land merkt Novelis nach eigenen Angaben derzeit noch nichts. "Das liegt vielleicht auch daran, dass wir unsere Mitarbeiter gut bezahlen", sagte Mayr hierzu.