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Harzer Jodler sorgen sich um Nachwuchs Holdrio contra Computer

Der 62. Harzer Jodlerwettstreit ist Geschichte, die Preise sind vergeben. Mit im Mittelpunkt stand diesmal ein dickes Lob für die Arbeit mit dem Nachwuchs. Denn davon gibt es zu wenig.

Von Burkhard Falkner 19.09.2014, 03:05

Altenbrak l Nach dem Wettstreit ist vor dem Wettstreit der Harzer Jodler. So haben in den Folkloregruppen von Wienrode über Elbingerode und Benneckenstein bis Wernigerode die Übungstreffen der Jodler längst wieder begonnen. Der 62. Wettstreit in Altenbrak ist für sie Geschichte.

In den Nachwuchsgruppen können Mädchen und Jungen, beflügelt durch ein Extra-Lob, weiter das so leicht klingende, aber schwer zu singende Holdrio üben. Denn die gastgebende Trachtengruppe Altenbrak hat erneut jene ausgezeichnet, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Erhalt dieser Tradition einsetzen.

So etwa Ilona Ulrich aus Wienrode, die seit 40 Jahren erfolgreich mit dem Nachwuchs singt. Aus ihrer Gruppe "Wanderfreunde Wienrode" haben gerade wieder einige Kinder erste Plätze erjodelt - Ole Berndt, Ulrike Rockstedt und das Duo Luise Rockstedt/Lea Berndt. Geehrt wurde auch Ines Friedrich von den Harzer Kramms Wernigerode und Wolfgang Reichardt, Chef der Brauchtumsgruppe Uthleben.

Herzlich geehrt wurde ebenfalls Ursel Müller von der Folkloregruppe Hesserode. Sie begeistert seit 45 Jahren Kinder und Jugendliche für die Jodlertradition, wie Martina Weber hervorhob. Die Hesseröder Aylin Herrmann und Tom Kramer standen diesmal mit auf dem Siegertreppchen der Kinder. All diese Erfolge seien gut, könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der fröhlich jodelnden Kinder und Jugendlichen seit Jahren zurückgehe, hieß es bei Fachleuten.

Insgesamt gab es beim 62. Harzer Jodlerwettstreit 40 Auftritte mit Jodlern aus Harz-orten zwischen Seesen und Sülzhayn. Zu den Siegern gehören auch die Jugendliche Sarah Schramm und im Duett mit ihr Jörg Strobel aus Sülzhayn.

Bei den Herren siegte Gunther Gehlfuß aus Uthleben, bei den Damen Doris Schmidt aus Heringen. Von dort kam auch eine der Siegergruppen. Die zweite war die Trachtengruppe Altenbrak, die zugleich als Gastgeber allen Teilnehmern und Helfern beim Wettstreit dankt. Vor allem auch der Jury für ihre nicht immer leichte Arbeit. Zur Jury gehörten Gerald Schütze (Nordhausen), Eva Thiem (Altenbrak), Gudrun Hemmerling (Hasselfelde), Barbara Bischoff (Ellrich), Ilse Bannasch (Blankenburg), Klaus Peinemann (Altenau).

Inzwischen wird in Altenbrak bereits der 63. Harzer Jodlerwettstreit in den Blick genommen. Und auf mehr Jodel-Nachwuchs gehofft.