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Stiefmutter in Haft Obduktion beweist Emilys Leiden

Nach dem Tod der 18 Monate alten Emily aus Bismark in der Altmark hat das Amtsgericht Stendal am Mittwochnachmittag Untersuchungshaft gegen die 20-jährige Stiefmutter angeordnet. Sie soll das Kind so verprügelt haben, dass es später verstarb.

Von Matthias Fricke und Dennis Lotzmann 13.02.2015, 01:31

Bismark/Wernigerode l Emilys Stiefmutter, Katja B., ist am Mittwochabend zur Untersuchungshaft nach Halle gebracht worden. Zuvor hatte das Amtsgericht in Stendal dem Haftantrag der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes der Körperverletzung mit Todesfolge stattgegeben. Begründet wird die Entscheidung mit dem dringenden Tatverdacht und der Schwere der Vorwürfe.

Thomas Kramer, Sprecher der Staatsanwaltschaft: "Bei der Obduktion haben die rechtsmedizinischen Sachverständigen massive stumpfe Gewalteinwirkungen gegen den Kopf des Kindes festgestellt, an deren Folgen es später verstarb." Auf weitere Details wollte er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht eingehen.

Die schwangere 20-Jährige war an jenem 2. Februar allein mit dem Kind zu Hause. Dabei soll sie das Kind mehrfach geschlagen und geschüttelt haben. Es kam dabei zu den schweren inneren Kopfverletzungen, die später zum Hirntod führten. Der Vater erfuhr erst von Nachbarn von dem Vorfall. Nach Angaben des Landkreises Stendal kümmerte sich das Jugendamt seit März 2014 um die Familie. Es habe aber "keinerlei Anhaltspunkte" darauf gegeben, dass sie mit der Kinderbetreuung überfordert war.

Gutachten im Harzer Fall Jason wird geprüft
Auch im Fall des acht Wochen alten Jason aus Goslar laufen die Ermittlungen weiter: Die Eltern werden vernommen, das rechtsmedizinische Gutachten ausgewertet, sagte Birgit Seel von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Der Junge befinde sich weiter in der Göttinger Uni-Kinderklinik. Jason war Ende Januar mit Einblutungen im Hirnbereich in die Kinderklinik Wernigerode gebracht worden. Ärzte informierten daraufhin die Polizei.