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Halles Einwohner wählen am Sonntag neuen Oberbürgermeister Enges Rennen um die Stadtspitze

29.06.2012, 03:14

Halle (dpa) l Bei der Oberbürgermeisterwahl am 1. Juli in Halle kämpfen neun Bewerber um den Chefposten im Rathaus - acht Männer und eine Frau. Umfragen haben bisher keinen Favoriten unter ihnen ausgemacht.

195607 Wahlberechtigte sind aufgerufen, das neue Stadtoberhaupt für eine Amtszeit von sieben Jahren zu wählen. Wie hoch das Interesse an der OB-Wahl ist, bleibt abzuwarten - auch angesichts eines eher schleppenden Wahlkampfes. Bei der vorherigen OB-Wahl 2006 lag die Wahlbeteiligung in Halle bei 32,4 Prozent und bei der Stichwahl nur bei 27 Prozent.

"Bei Kommunalwahlen haben wir in den vergangenen Jahren bundesweit eine niedrige Wahlbeteiligung", sagte der Politologe Everhard Holtmann. "Lokale Politik hat im Verhältnis zur Bundespolitik einen noch zu geringen Stellenwert, das heißt, Menschen schätzen die Bedeutung der Bundespolitik deutlich wichtiger ein als die kommunale Politik", erklärte er. Wenn es im Wahlkampf keine echten Streitthemen gebe, wirke sich das ebenso wie die Bekanntheit der Kandidaten auf das Wahlverhalten der Menschen aus.

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) tritt aus Altersgründen nicht an. Die heute 64-Jährige führt die Geschicke der Stadt mit derzeit rund 231000 Einwohnern seit fünf Jahren.

Bernhard Bönisch (CDU) hatte zuletzt in der Stichwahl um das OB-Amt gegen Szabados verloren. Nun will es der Landtagsabgeordnete noch einmal wissen. SPD-Kandidat Kay Senius war als Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit in Halle bislang eher unbekannt. Der städtische Beigeordnete für Sicherheit und Gesundheit, Bernd Wiegand, will als parteiloser Kandidat auf den Stuhl von Szabados.

Die FDP hat keinen OB-Kandidaten aufgestellt. Bewerber von Parteien um das OB-Amt sind zudem Swen Knöchel (Linke), Oliver Paulsen (Grüne), Christian Kunze (Piraten) und Andreas Karl (NPD). Als Einzelbewerber treten die diplomierte Chemikerin Antje Schwarz und der Diplomingenieur Ingolf Schöppe zur Wahl an.