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In Holland darf die Urne mit ans Bett

23.11.2012, 18:46

Anders als zum Beispiel in Italien oder den Niederlanden gibt es in Deutschland einen Friedhofszwang: Egal ob Urne oder Sarg, jede Bestattung muss auf einem Friedhof stattfinden. Einzige Ausnahmen sind die Seebestattung und das Urnenbegräbnis in einem Friedwald.

Daneben besteht eine Sargpflicht, die in einigen Bundesländern, etwa in Rheinland-Pfalz und Berlin, gelockert worden ist. Hier dürfen Muslime den Leichnam auf ausgewiesenen Grabfeldern in einem Tuch bestatten. Zu den islamischen Bestattungszeremonien gehört auch, dass der Tote vorher rituell gewaschen und zum Gebet aufgebahrt wird.

Allgemein freier gehen andere europäische Länder mit dem Thema Bestattung um.

mIm Gegensatz zu Deutschland ist die Beisetzung oder Aufbewahrung der Asche in privaten Räumen - egal ob Garten oder Wohnung - fast überall in Europa erlaubt. In den Niederlanden etwa können sich Angehörige die Urne vom Krematorium aushändigen lassen und frei darüber verfügen.

m Die Asche des Verstorbenen in freier Natur zu verstreuen, ist unter anderem möglich in Spanien, Tschechien und den Niederlanden. In der Schweiz sind außerdem Bergbestattungen möglich, bei denen die Asche zum Beispiel in einen Bergbach gestreut wird.

m Wer möchte, kann aus einem Teil der Asche Erinnerungsdiamanten herstellen lassen. Der Edelstein entsteht unter sehr hohem Druck und bekommt dann seinen besonderen Schliff. Die Kosten belaufen sich auf mindestens 5000 Euro. Ein Teil der Asche kann ebenfalls in ein Amulett gefüllt werden, das man dann immer bei sich tragen kann. Die übrige Asche wird jeweils in gewünschter Form beigesetzt.

m Deutlich teurer wird die Weltraumbestattung. Anbieter füllen bis zu sieben Gramm der Asche in eine Miniurne, die mit anderen Urnen per Rakete ins All geschossen wird und schließlich verglüht. Kosten: mindestens 11000 Euro.

m Bestattungsrituale in anderen Kulturen: Im Buddhismus ist es verbreitet, die Toten bis zu drei Tage lang aufzubaren. Feuerbestattungen sind häufig, die Beisetzung erfolgt oft in Flüssen - etwa im heiligen Ganges. Im Judentum ist es üblich, auf dem schlichten Grab erst nach einem Monat oder einem Jahr einen Grabstein zu setzen. Auf diesen legen Besucher zum Zeichen der Erinnerung einen kleinen Stein. Gräber sollen wegen der ewigen Totenruhe nicht neu belegt werden.