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400 Altenheimen-Bewohner müssen umziehen Gieselerhalle wird Notquartier

Bei der anstehenden Evakuierung wird die Gieselerhalle eine zentrale
Rolle spielen. Die Sporthalle in der Kobeltstraße in Stadtfeld soll
heute zum Aufnahmequartier für Betroffene werden, notfalls auch über
Nacht.

Von Rainer Schweingel 24.10.2013, 03:07

Magdeburg l Die Stadtverwaltung hat bis in die späten Abendstunden über die Maßnahmen zur Evakuierung beraten. Um 21.45 Uhr stand fest: Die Gieselerhalle soll als Notquartier genutzt werden. "Wir haben dort Platz für 300 bis 400 Personen", sagte am Abend Beigeordneter Holger Platz vom Krisenstab.

Man rechne allerdings mit einem geringen Zuspruch. Das hätten die Erfahrungen beim Hochwasser gezeigt. Viele kommen bei Verwandten und Bekannten unter. "Wir gehen davon aus, dass dies auch bei dieser Evakuierung so sein wird", sagte Platz. Es werde gebeten, möglichst auch eigene Verpflegung mitzubringen. Für den Fall einer Übernachtung sei auch gesorgt. Sollte die Bombe wirklich gesprengt werden müssen oder zögere sich die Entschärfung bis tief in die Nacht hinaus, dann könnten Betroffene in der Sporthalle auch über Nacht bleiben.

Bereits seit dem Abend laufen Gespräche mit den Alten- und Pflegeheimen in dem betroffenen Gebiet. Rund 400 Bewohner in vier bis fünf Einrichtungen müssten verlegt werden, kündigte Platz an. Diese Maßnahmen sollen am Vormittag anlaufen. Außerdem sei die Stadt mit privaten Pflegediensten in Kontakt, um Informationen über hilfebedürftige Personen in privaten Wohnungen zu erhalten. Zur Frage der Evakuierung traf Platz eine klare Aussage. Die Räumung des Gebietes ist aus meiner Sicht ein klarer Befehl. Da gibt es kein Ermessen in dieser Gefahrsituation", sagte Platz auf die Frage, wie mit Bewohnern umgegangen wird, die sich der Evakuierung widersetzen. Letztlich müsse die Polizei entscheiden, was dann passiere.

Wie lange der Bahnhof oder das City Carré am heutigen Donnerstag in Betrieb sind, darüber machte der Krisenstab keine Angaben. Das werde erst im Laufe des Tages entschieden. Das trifft auch für den Straßenverkehr zu. "Wir werden uns mit der Polizei abstimmen, bis wann man noch in die Stadt fahren kann und wann Sperrungen notwendig sind", kündigte Platz weiter an.

Die Einsatzkräfte wollen sich am heute weiter abstimmen. Eine erste große Runde soll um 8.30 Uhr beginnen. Danach werden weitere Informationen zum Ablauf der Evakuierung bekanntgegeben.