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Die beliebtesten Vornamen für Neugeborene 2010 Bei der Namensfindung sind Eltern kreativer geworden

04.03.2011, 04:27

Sofie oder Sophie für Mädchen und Maximilian für Jungen - das waren 2010 die beliebtesten Vornamen für Neugeborene in Deutschland. Besonders kreative Eltern stoßen bei der Sprachberatung manchmal allerdings auf Ablehnung.

Wiesbaden (dpa). Marie war 2009 noch der häufigste Mädchenname, diesmal verwies Sophie/Sofie sie auf den zweiten Platz. Bei den Jungen hatte sich 2010 wie im Vorjahr Maximilian vor Alexander durchgesetzt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) veröffentlicht die Liste seit 1977. Aufgerückt unter die ersten Zehn sind im vergangenen Jahr nur Hannah/Hanna und Luis/Louis.

Insgesamt sind die Eltern aber immer kreativer bei der Namensfindung geworden. "Der Namensschatz wächst, durch Migration, durch Fantasie", sagte Lutz Kuntzsch, Leiter der Sprachberatung bei der GfdS. Über 37000 verschiedene Namen hätten die Standesämter im vergangenen Jahr gemeldet. Die Sprachberatung habe allerdings auch Namensvorschläge von Eltern abgelehnt, darunter etwa Pfefferminza, Cheraldine oder Junge. Bestätigt wurden dagegen exotische Namen wie Laperla, Quidan oder Napoleon.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat Daten von bundesweit 330 Standesämtern ausgewertet. Etwa die Hälfte aller vergebenen Einzelnamen wurden so erfasst. Die Vornamen für Babys werden in keiner offiziellen Statistik erfasst. Zu einem etwas anderen Ergebnis als die Wiesbadener Gesellschaft war deshalb vor kurzem der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld gekommen. Nach seiner Ende 2010 vorgelegten Rangliste nannten Eltern ihre neugeborenen Mädchen am liebsten Mia und Hanna. Bei den Jungen sah Bielefeld Leon vorne vor Lukas. Die Unterschiede erklären sich mit einer unterschiedlichen Herangehensweise.

Bielefeld verfügte nach eigenen Angaben über mehr als 140000 Geburtsmeldungen aus rund 390 Standesämtern und erfasste damit ein gutes Fünftel der Geburten. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hält seine Auswertungsmethode dagegen "für nicht so fundiert". Anders als Bielefeld unterscheide sie selbst nicht nach Erst-, Zweit- oder Drittnamen, weil das nicht immer möglich sei. Nur wenige Standesämter könnten dies aufschlüsseln. Außerdem sei gesetzlich keine Rangfolge der Vornamen festgelegt, diese könnten beliebig gewechselt werden.