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Dreistündige Gala der Musikbranche in Berlin/Preisträgerin Lena: "Der Echo ist so was tierisch Großes"

26.03.2011, 04:31

Bei der Gala für die Echo-Preise in Berlin am Donnerstagabend belohnte Deutschlands Musikbranche die aktuell erfolgreichsten Popstars mit einer Drei-Stunden-Show in fast familiärer Atmosphäre. Zwei Auszeichnungen bekamen Grand-Prix-Siegerin Lena und der Geiger David Garrett, drei Trophäen gingen an die Aachener Band "Unheilig" und ihren Frontmann "Der Graf".

Berlin (dpa). Das Publikum in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm, darunter viele Prominente, und die Fernsehzuschauer erlebten eine rasante Party. Laut und schrill zog Moderatorin Ina Müller durch den Saal, sang mit und sparte nicht an schlüpfrigen Anspielungen. Mit Kai Pflaume spielte sie einen Heiratsantrag durch und forderte einen eher zurückhaltenden Robbie Williams heraus, zu ihr aufs Podium zu springen – Zeit zum Innehalten blieb da kaum.

Zwischen Newcomerin Lena und Echo-Veteranen wie Take That, Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Gianna Nannini schwelgte die 20. Echo-Ausgabe in der Erinnerung an die ganz Großen der Zunft wie Hildegard Knef, Peter Alexander oder Udo Jürgens. Immer wieder flimmerten Videos aus den ersten Echo-Jahren auf.

Mehr als 450 Silbertrophäen hat die Deutsche Phono-Akademie bisher verliehen. Diesmal waren Unheilig, Lena und David Garrett am erfolgreichsten. Der Echo sei etwas "tierisch Großes", sagte Lena.

Doch weder ihr "Satellite" noch ein Titel von Unheilig wurden zum Hit des Jahres. Hier gewann posthum Israel "Iz" Kamakawiwo‘ole. Mit dem Evergreen "Somewhere over the rainbow" hatte der schon 1997 gestorbene Mann aus Hawaii mit seiner Ukulele die Charts gestürmt.

Die Boygroup Take That bekam eine Auszeichnung für ihr Wiedervereinigungs-Album "Progress". Robbie Williams, eher wortkarg hinter seiner Sonnenbrille, bedankte sich artig und lobte Deutschland und seine Mädchen. Modedesigner Michael Michalski – im Anti-Atom-T-Shirt – überreichte dem englischen Duo Hurts aus Liverpool den Preis als erfolgreichste internationale Newcomer. Insgesamt vergab die Deutsche Phono-Akademie 25 Ehrungen.

Emotionaler Höhepunkt des Echo-Abends war die Ehrung der Musikerin und Produzentin Annette Humpe (Ideal, Ich+Ich), Ikone der Neuen Deutschen Welle und "Segen für die deutsche Popmusik", wie sie Max Raabe lobte.

<6>Bei der Einschaltquote kam die mehr als dreistündige Show zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr nur auf Platz drei. Im Durchschnitt 3,51 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 12,5 Prozent) blieben dran. Mehr interessierte das TV-Publikum das Serienangebot bei RTL und im ZDF.