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Aprilscherze: Von Polizeipumps und Kartoffel-Rechten Medien und Behörden erfinden kuriose Meldungen

02.04.2011, 04:31

Berlin (dpa/dapd). Da macht die "Großmutter" Augen: Naturschützer verklagen die Gebrüder Grimm posthum – weil sie dem Ruf des Wolfes mit dem Märchen "Rotkäppchen" geschadet haben. Um Gerechtigkeit geht es auch dem UN-Tribunal: Es spricht der indigenen Bevölkerung von Südamerika das Urheberrecht an der Kartoffel zu. Schließlich seien die Menschen dort vor 3000 Jahren die ersten gewesen, die die Pflanzen anbauten, schreibt die Organisation Survival International. So manche Firmen und Institutionen haben am Donnerstag getestet, ob es ihnen gelingt, für Freitag, den 1. April, eine "Ente" in den deutschen Medien unterzubringen.

So "informierte" ein Lüneburger Reflektoren-Unternehmen die Presse, "völlig überraschend" den Zuschlag für den Bau gigantischer Reflektoren bekommen zu haben. Diese sollten auf dem Mond installiert werden, um Sonnenstrahlen zur Erde zu werfen und in Energie umzuwandeln.

Die Polizei in Hannover scherzte, dass Polizeivollzugs-Pumps (kurz PvP) künftig zur Dienstkleidung gehörten. Der neue Schuh für die Polizistinnen sei im Design angelehnt an die Gattung der "Hochfrontpumps". Er sei hoch geschnitten, trage die Aufschrift "Polizei", einen Polizeistern sowie das Landeswappen.

Einen politischen Wunsch verpackte der ökologische Verkehrsclub VCD in einer Pressemitteilung: Man begrüße die Entscheidung der deutschen Autohersteller, nach den zuletzt großen Gewinnen dem Staat die Abwrackprämie zurückzuzahlen.

Zahlreiche Radiosender verbreiteten die Meldung, dass Kraftfahrtbundesamt verlose anlässlich seines 60. Geburtstages "Frei-Punkte". Daraufhin riefen so viele Bürger die Internetseite des KBA auf, dass diese gestern Vormittag nicht verfügbar war, wie KBA-Präsident Ekhard Zinke sagte.

Fantasie bewies auch ein Kreuzfahrtanbieter mit einem angeblich neuen Trend im Schiffstourismus: Die Reedereien böten neuerdings Gratisunterkünfte in den Beibooten der Schiffe an. Meerwasser-Duschen und -Toiletten befänden sich im Crewbereich, mit der Besatzung werde auch gemeinsam gespeist.

Die Medien selbst erlaubten sich ebenfalls Scherze. Nach 30 Jahren stoße der Teletext "in eine neue Dimension vor", wollte die ARD ihre Zuschauer gestern informieren. Der Sender werde seinen Videotext künftig in 3D ausstrahlen.