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Klimawandel Obst- und Gemüseerzeuger: Äpfel bleiben an erster Stelle

Auch in Zeiten des Klimawandels werden Obstbauern nach Brancheneinschätzung vorerst nicht vom Apfel abrücken. Kleinere Veränderungen bei angebauten Sorten sind aber schon zu erkennen.

Von dpa 19.03.2024, 13:56
Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse erwartet auch mit Blick auf den Klimawandel keine großen Veränderungen beim Anbau von Obst- und Gemüsesorten in Deutschland.
Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse erwartet auch mit Blick auf den Klimawandel keine großen Veränderungen beim Anbau von Obst- und Gemüsesorten in Deutschland. Sebastian Gollnow/dpa

Erfurt - Der Klimawandel wird in Deutschland nach Ansicht eines Branchenverbands zunächst nicht zu größeren Veränderung bei den angebauten Obst- und Gemüsesorten führen. „Die Schwergewichte in der deutschen Produktion werden erst einmal unverändert bleiben: Äpfel beim Obst, eventuell etwas mehr Birnen. Beim Gemüse Möhren, Zwiebeln und Kopfkohl“, teilte Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) auf Anfrage in Erfurt mit. In der Thüringer Landeshauptstadt hat am Dienstag eine zweitägige Tagung der BVEO begonnen, die sich auch mit der Zukunft des Obst- und Gemüseanbaus in Deutschland beschäftigt.

Dass in Zukunft Orangen und andere Zitrusfrüchte Äpfeln und Pflaumen den Rang ablaufen könnten, hält die BVEO für unwahrscheinlich. „Eine Ablösung der bisherigen Kulturpflanzen ist aus unserer Sicht kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten.“ Entscheidend für diese Einschätzung sei die Gefahr von Frösten in Deutschland. Das mache die Produktion der wärmeliebenden Arten immer noch zu unsicher. Dennoch werde es mit Blick auf die Sorten Anpassungen geben. „So beobachten wir beispielsweise bereits den Anbau von kleinen Mengen Ingwer, Süßkartoffeln oder Melonen in Deutschland“, so die BVEO.

Der Apfel ist nach Daten des Statistischen Bundesamts das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden demnach 941.200 Tonnen von den Bäumen geholt. Das seien allerdings etwa 129.800 Tonnen weniger als im ertragreichen Jahr 2022 gewesen und auch die drittniedrigste Apfelernte der vergangenen zehn Jahre. Vor allem ungünstige Witterungsverhältnisse mit nasskaltem Frühling und einem trockenen Frühsommer hatten demnach das Ernteergebnis dezimiert.

Mit Blick auf steigende Kosten in der Produktion hieß es seitens der BVEO: „Wir werden nicht mehr zu den niedrigen Verbraucherpreisen vergangener Jahre zurückkommen.“ Zur Sicherung der heimischen Produktion seien angemessene Verkaufspreise notwendig.