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  5. Pilz-Serie Teil 1: Volksstimme-Serie Klärt über Schmackhafte Und Giftige Arten In Der Region Auf: Den Pilzen unter den Hut geschaut: So werden schmackhafte und giftige Pilze unterschieden

Pilz-Serie Teil 1 Volksstimme-Serie klärt über schmackhafte und giftige Pilzarten in der Region auf

Jürgen Karassek aus Magdeburg sammelt seit seiner Kindheit gerne Pilze. In der fünfteiligen Serie wird der Pilzsachverständige unter anderem darüber informieren, wie man giftige und essbare Pilze unterscheidet.

Von Kerstin Singer 06.08.2014, 01:15
Pilzberater Jürgen Karassek informiert in der Pilz-Serie darüber, wie giftige und essbare Pilze unterschieden werden.
Pilzberater Jürgen Karassek informiert in der Pilz-Serie darüber, wie giftige und essbare Pilze unterschieden werden. Foto:Viktoria Kühne

Magdeburg - Der Juli war für Jürgen Karassek ein harter Monat. Denn bei der trockenen Hitze wollte kaum ein Pilz aus dem Boden sprießen. "Pilze lieben es feucht und warm", erklärt der leidenschaftliche Pilzsammler aus Magdeburg. Er hofft nach den letzten Regengüssen auf eine gute Pilzernte im August. Dann wird er auch als Pilzberater mehr zu tun bekommen.

Essbare und giftige Pilze können schwer zu unterscheiden sein

Seit zwölf Jahren hilft der geprüfte Sachverständige ratlosen Pilzsuchern dabei, giftige und essbare zu erkennen. Das ist nicht einfach, denn tödliche und schmackhafte unterscheiden sich manchmal nur minimal, beispielsweise Anis-Champignons und der grüne Knollenblätterpilz. Während die Champignons eine leckere Pilzpfanne ergeben, führt der Verzehr des Knollenblätterpilzes zu schweren Leberschäden.

"Deshalb sollte man nur Pilze essen, bei denen man hundertprozentig sicher ist", rät er. In der Volksstimme-Serie wird er über die häufigsten Verwechslungen, die Schadstoffbelastung, die Verarbeitung von Pilzen sowie seine Tätigkeit als Pilzberater informieren.

Was braucht ein Pilzsammler?

Die Ausrüstung: Wenn Jürgen Karassek loszieht, um Pilze zu sammeln, hat er Folgendes dabei: einen Spankorb und ein Messer. "Mehr braucht man nicht", sagt er. Er besitzt zwar ein richtiges Pilzmesser mit verschiedenen Schneiden, einem Pinsel und einer Größenskala, doch das hält er eher für Spielerei. "Wichtiger ist es, langärmlige Sachen zu tragen, um sich vor Zecken zu schützen, die sitzen oft im Gras", erklärt er.

Wo sind die besten Pilzstellen?

Der Standort: "Es wird immer schwieriger, gute Pilzstellen zu finden", berichtet Jürgen Karassek. Zum einen würde das Wild immer mehr wegfressen, zum anderen wachse immer mehr Gras zwischen den Bäumen, zum Beispiel bei Mahlwinkel. Das sei dann eher ungünstig. Grundsätzlich sei Mischwald mit verschiedenen Baumarten günstiger als eine Kiefernschonung. Karassek hat aber auch schon Pilze auf Friedhöfen, Grünstreifen in der Innenstadt und anderen ungewöhnlichen Plätzen gefunden.

Pilzberater erklärt: Pilze richtig ernten

Die Ernte: Hat er einen essbaren Pilz gefunden, dreht er den Stiel vorsichtig aus dem Boden. "Wenn dabei ein Loch entsteht, sollte man es zudrücken", erklärt er. Denn so bleibe das wichtige Mycel, das Wurzelgeflecht des Pilzes, im Boden, und könne neue Pilze sprießen lassen. "Aber auch Abschneiden kurz über dem Boden ist in Ordnung", sagt der Pilzberater.

Er reinigt den Pilz dann vor Ort von Erde, Laub und Fraßstellen und lässt die Reste an Ort und Stelle liegen. "Das ist Nahrung für Tiere, außerdem gelangen wieder Sporen in den Boden", erklärt Karassek. So werde dafür gesorgt, dass in den nächsten Jahren noch Pilze an der Stelle wachsen würden.

Die Pilz-Serie im Überblick

  • Teil 1: Volksstimme-Serie klärt über schmackhafte und giftige Pilzarten in der Region auf
  • Teil 2: Wie essbare Champignons und giftige Knollenbätterpilze unterschieden werden
  • Teil 3: Der vielfältigste aller Pilze: Boviste
  • Teil 4: Experte Professor Dr. Wulf Pohle zu Pilzvergiftungen im Interview
  • Teil 5: Wie essbare Schwammpilze erkannt werden können