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Ferientipp  Belantis lockt Abenteurer und Wagemutige

Ein Ferienabenteuer soll es sein, das noch lange in Erinnerung bleibt? Dann lohnt sich ein Ausflug in den Freizeitpark Belantis.

29.06.2016, 23:01

Leipzig l Freizeitparks sind lohnende Ausflugsziele. Hier wird es Eltern immer leichtgemacht, ihren Nachwuchs zu bespaßen. Der organisatorische Aufwand ist meist gering – der finanzielle leider nicht. Aber man nimmt es hin, weil es kaum einen besseren Weg gibt, viele Erlebnisse in einen Tag zu packen, über die man noch wochenlang reden und an die man sich jahrelang erinnern kann.

Auch wir haben das Freizeitpark-Abenteuer gewagt. Mit unseren Kindern Moritz (15) und Philip (11) im Gepäck steuern wir auf den Belantis-Freizeitpark in Leipzig zu, den größten seiner Art in Ostdeutschland. Es ist unser erster Besuch im Belantis. Das Einzige, was wir jetzt schon wissen, ist, dass wir Achterbahn fahren wollen. So oft wie möglich. Bis uns schlecht wird.

Ein Schloss in Himmelblau mit goldenen Türmen – hier öffnen sich die Tore zum Abenteuerreich Belantis. Und auch wenn es anfangs wie ein Widerspruch wirkt, zeigt sich beim Durchschreiten des Schlosshofs schnell: Hier sind nicht nur Prinzessinnen willkommen, sondern auch abenteuerhungrige Ritter.

Um es kurz vorweg zu nehmen: Wir reisen mit zwei Jungs im Alter von 11 und 15 Jahren. Wir stellen uns also auf ein tubulentes Animationsprogramm für Pubertierende ein: Höher, schneller, weiter, lauter und mindestens doppelt und dreifach ausprobiert. Wir hoffen, dass wir es überleben.

Damit uns nicht gleich von Anfang an übel wird, empfiehlt uns die Belantis-Pressesprecherin Fanni Fröhlich erst einmal die Familienachterbahn „Cobra des Amun Rah“. Zugegegeben, besonders beeindruckend finden unsere Kinder das Objekt nicht. Es geht auch eher langsam los. Aber in den Kurven wird es rasant.

Fazit: Fetzt für den Anfang, aber jetzt wollen wir mehr.

Die Wildwasserbahn im Belantis, auch genannt „Der Fluch des Pharao“, verspricht Abenteuer. Zu den Booten gelangt man durch das Innere der Pyramide. Hieroglyphen an den Wänden, stickige Luft und Dunkelheit lassen den Eindruck entstehen, tatsächlich in einer Pyramide zu sein.

Mit den kleinen Booten geht es relativ entspannt los. Auf einer Höhe von 38 Metern wird‘s dann spannend. Man hat eine gefühlte Ewigkeit Zeit, in die Tiefe zu schauen, bis man dann hinuntergezogen und von den Wassermassen eingefangen wird.

Fazit: Ein Muss für alle Wildwasserbahn-Fans. Bei mehrfacher Benutzung empfiehlt sich, eventuell ein Regencape dabei zu haben, damit man den Tag nicht durchnässt im Park verbringen muss.

Im „Reich der Ritter“ wollen wir uns bei einer kleineren Achterbahn namens „Drachenritt“ für das große Vergnügen aufwärmen. Unsere Entspannung wechselt schnell in eine Art Schockstarre: Mit 70 km/h geht es durch Steilkurven durchs Gelände.

Meine drei Männer jubeln und ich kreische. Klick, hat uns die Kamera erfasst (siehe Bild oben). Und schwupps, leisten wir uns dieses Fahrvergnügen nochmal. Und nochmal. Und nochmal.

Fazit: Wir sind so berauscht, dass wir uns nicht vorstellen können, dass es noch besser werden kann – und es deshalb nochmal probieren müssen.

Die Jugend würde sagen: „Voll krass“. Mit einer Kombination aus einem senkrechten Anstieg auf über 32 Meter, dem freien Fall aus dieser Höhe mit einer Neigung von 95 Grad (steiler als senkrecht) und fünf Überschlägen ist diese Fahrt ein extrem nervenaufreibendes Erlebnis. Wir sind noch nie so schnell irgendwo oben und wieder unten gewesen, haben uns noch nie so schnell überschlagen und noch nie so innig gehofft, dass es bald vorbei ist – um das Abenteuer erneut zu starten.

Wobei: Sohn Nummer eins ist erst gar nicht eingestiegen. Sohn Nummer zwei nach der ersten Fahrt auch nicht mehr. Nur wir „Alten“ haben uns mutig in das zweite Achterbahnabenteuer gestürzt. Dann war uns tatsächlich etwas flau im Magen.

Fazit: Für diese rasante Fahrt muss man auf jeden Fall Mumm in den Knochen haben. Aber wer diesen Rausch übersteht, den haut so schnell nichts mehr um.

Zwischen all den Abenteuern stellt sich auch mal der große oder kleine Hunger ein. Im Belantis gibt es viele Möglichkeiten, sich kulinarischen Genüssen hinzugeben. Von Hot Dogs und Burgern über Wraps, Salate, Eiscreme, Waffeln, Crepes ist für jeden etwas dabei. Im Angebot sind Menüs, die an die Auswahlpalette bei McDonalds erinnern: (Kidsbox mit fünf Hähnchennuggets, Pommes und Getränk – 6,95 Euro; Pfeffersteak mit Pommes und Getränk – 11,95 Euro oder Currywurst mit Pommes und Getränk – 8,95 Euro).

Fazit: Man wird satt, aber so ein Menü hat es ganz schön in sich – sowohl an Kalorien als auch am Preis. Hier empfiehlt es sich, zusätzlich einen eigenen Reiseproviant dabei zu haben oder hinterher aufs Laufband zu steigen.

Als Familienausflug ist das Belantis eine Reise wert. Für jedes Alter sind Attraktionen dabei. Das Gelände bietet Raum für gemütliches Flanieren und kurze Wege zu den actionreichen Animationen. Ein Blick ins Portemonnaie verrät allerdings, dass der Ausflug, wie eingangs erwähnt, nicht ganz billig ist. Zusätzlich zum Essen (pro Person etwa zehn Euro) kommen noch knapp 30 Euro pro Person an Eintritt hinzu. Für ein Foto, das man vielleicht von sich in der Achterbahn erwerben will, werden nochmal fünf Euro fällig. Dabei lässt die Qualität der Fotos oft zu wünschen übrig lässt. Summa summarum kostet so ein Tagesausflug für eine vierköpfige Familie zwischen 160 und 200 Euro, Spritkosten für die Anreise nicht eingerechnet.

Damit kommen wir auf die Ausgangssituation zurück: Freizeitparks sind ein tolles Erlebnis für die ganze Familie – aber auch ein teures.

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