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Kirchbauvereine Ehrenamtler fühlen sich ausgebremst

Sachsen-Anhalt ist reich an Kirchen wie kaum ein anderes Land. Viele Ehrenamtliche engagieren sich - aber nicht ohne Hindernisse.

27.07.2015, 23:01

Möckern (dpa) l Der Verband der Kirchbauvereine Sachsen-Anhalt hat kritisiert, dass ehrenamtliches Engagement zu oft ausgebremst wird. „Die Kirche macht es den Vereinen oft wahnsinnig schwer, etwas zu erhalten“, sagte die Verbandsvorsitzende Kamilla Bühring. Aus ihrer Sicht liegt das an den Strukturen der Kirche, die als Eigentümer der Gebäude nicht flexibel auf die Vereine zugehe. In Sachsen-Anhalt gebe es mehrere hundert Kirchbauvereine, die sich zumeist um den Erhalt kleiner Dorfkirchen bemühten.

Bühring sagte, viele Vereine gründeten sich auch speziell für ein Projekt - etwa für eine neue Glocke - und lösten sich anschließend wieder auf. Unter den Engagierten seien viele, die nicht kirchlich gebunden sind. „Wir wissen aber nicht, wie viele.“ Zur Motivation sagte Bühring: „Die Menschen begreifen, dass die Kirche oft das einzige Verlässliche in ihrem Ort ist, das Ausstrahlung hat.“ Oft gehe es um sehr kleine Dorfkirchen. Deutlich sei aber auch, dass sich vor allem ältere Menschen und nur wenige junge engagierten.

Bührings Erfahrung nach können die Kirchbauvereine mehrere Tausend Euro zusammenbringen für ein Projekt. Um aber ganze Kirchen zu retten, sei es nötig, in die Förderprogramme der großen Stiftungen wie Deutsche Stiftung Denkmalschutz hereinzukommen. Dabei wolle der Verband den Vereinen helfen. Bislang zähle der Verband 62 Mitglieder.