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Audienz in Rom Hallenserin sucht Rat - und fragt den Papst

Ein blauer Pilgerschal um die Schultern und Sorge im Herzen: Die 15-jährige Johanna Lazar hat Papst Franziskus um Rat gebeten.

Von Hagen Eichler 14.10.2016, 01:01

Rom l In ihrer Heimat gebe es Menschen, die „das Christentum verteidigen möchten und sich gegen Flüchtlinge wenden“, berichtete das Mädchen dem Papst bei einer Audienz am Donnerstag. Für sie passe das nicht zusammen. Wie also sollten sich Christen verhalten?

Das Treffen mit Franziskus war Höhepunkt der ökumenischen Pilgerreise „Mit Luther zum Papst“. 1000 evangelische und katholische Christen, überwiegend aus Sachsen-Anhalt, waren gemeinsam nach Rom gereist. Auch Jugendliche aus Magdeburg, Wittenberg und Dessau richteten Fragen an das katholische Kirchenoberhaupt. Zum Thema Fremdenfeindlichkeit war Franziskus‘ Antwort unmissverständlich: „Es ist Heuchelei, wenn man sich als Christ bezeichnet und gegen Menschen ist, die bei uns Zuflucht suchen.“

Gleichzeitig rief Franziskus Katholiken und Protestanten zur Brüderlichkeit auf. „Wir haben zusammen schon eine bedeutende Wegstrecke zurückgelegt“, sagte er in der Päpstlichen Audienzhalle. Die Teilnahme der vielen katholischen und evangelischen Pilger, die aus Luthers Wirkstätten in Mitteldeutschland gekommen waren, gebe Hoffnung, „dass das gegenseitige Verstehen weiter wachsen kann“.

Angeführt wird die sechstägige Reise von den Magdeburger Bischöfen Gerhard Feige und Ilse Junkermann sowie von Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig. Die Pilger überreichten dem Papst 500 während der Reise zusammengetragene Thesen, Wünsche und Hoffnungen für die Ökumene – und auch eine Luther-Figur ließen sie zurück.