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Sprachlehrer Übernahme von 75 Lehrern reicht nicht aus

Das Bildungsministerium will nun doch 75 der befristet angestellten Lehrer übernehmen. Gewerkschaft und Betroffenen reicht das nicht aus.

Von Jörn Wegner 10.11.2016, 00:01

Magdeburg l Bildungsminister Marco Tullner (CDU) möchte zusätzlich 75 der derzeit befristet angestellten Sprachlehrer für Flüchtlingein den Schuldienst übernehmen. Das sagte er am Mittwoch gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

„Gut, dass sich was tut“, sagt GEW-Bildungssekretär Alexander Pistorius. Die Lehrergewerkschaft kritisiert allerdings, dass trotzdem 100 Kollegen mit dem Auslaufen der Verträge ihre Stellen verlieren. Skeptisch zeigt sich Pistorius aufgrund der fehlenden Finanzierungssicherheit der 75 Stellen. Ein weiteres Problem sei die Kurzfristigkeit: „Ich vermute, dass viele der Lehrer schon Zusagen aus anderen Bundesländern haben“, sagt Pistorius. Dem Land würden so dringend benötigte Lehrkräfte verloren gehen. Wolle man den gesamten Bedarf decken, so müssten 400 Lehrer zusätzlich eingestellt werden, so Pistorius.

Emiel Hondelink hat im Oktober eine Petition für die Übernahme der Sprachlehrer gestartet. „Es bleibt noch immer eine Lücke von 180 Lehrern“, sagt er. Außerdem kritisiert er Tullners Pläne, grundsätzlich studierten Fachlehrern den Vorrang zu geben. Auch die derzeit unterichtenden Seiteneinsteiger hätten eine gute Qualifikation für den Sprachunterricht, sagt Hondelink. Am Freitag möchte er seine Petition dem Haushaltsausschuss übergeben. 550 Bürger haben bereits unterschrieben.