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Getöte Ex-Freundin Tränenreicher Prozessauftakt in Halle

Prozessauftakt: Angeklagter äußert sich zum Vorwurf, er habe seine Ex-Freundin mit einem Auto auf einer Brücke in Sangerhausen überfahren.

10.01.2017, 17:38

Halle (dpa) l Im Prozess um seine totgefahrene Ex-Freundin hat sich der Angeklagte vor dem Landgericht Halle zu den Vorwürfen geäußert. Zum Auftakt am Dienstag schilderte der 32-Jährige unter Tränen, seine ehemalige Freundin im August 2016 auf einer Brücke in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) überfahren zu haben.

Er sei an dem Abend mit der damals 30-Jährigen verabredet gewesen. Die Frau habe betrunken auf der Straße gesessen. Er sei mit seinem Wagen auf sie zugefahren, um sie zum Aufstehen zu bewegen. Plötzlich habe seine Ex-Freundin jedoch unter seinem Auto gelegen. In Panik sei er mit dem Wagen geflohen.

Laut Staatsanwaltschaft starb die damals 30-Jährige noch auf der Brücke an ihren massiven Schädelverletzungen. Kurz vor dem tödlichen Geschehen soll es zu einem Streit zwischen den beiden gekommen sein. Der Angeklagte soll die Ex-Freundin daraufhin überfahren haben, hieß es in der Anklageschrift. Der Angeklagte müsse sich deshalb wegen Totschlags verantworten. Der 32-Jährige habe einen Menschen getötet, ohne Mörder zu sein, sagte der Staatsanwalt.

Neben dem Angeklagten äußerten sich am Dienstag mehrere Zeugen. Im Falle einer Verurteilung droht dem 32-Jährigen eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. Der Prozess ist zunächst bis zum 26. Januar geplant.