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Zehn Jahre Joker Das A und O: Gäste bei Laune halten

Der Stendaler Joker Club feiert am Wochenende sein zehnjähriges Bestehen. Wir blicken zurück und nach vorn.

Von Anne Toss 25.11.2015, 00:01

Stendal l Matthias Günther, der neue Eventmanager des Joker Clubs, kennt das Musikgeschäft bereits seit 20 Jahren. Als Teilhaber eines anderen Clubs sammelte er erste Erfahrungen, bevor er nun – im September dieses Jahres – die Eventplanung für den Stendaler Joker Club übernommen hat. „Ich kannte den Joker natürlich von Anfang an“, sagt der gebürtige Perleberger, „und bin jetzt eigentlich für alles zuständig, was mit den Partys hier zu tun hat“.

Angefangen bei der Ideensammlung und Erstellung eines Konzepts über die Organisation und Buchung der Djs bis hin zum Aufbau der Dekoration – all das läuft über Günthers Schreibtisch. Zurzeit erlebe der Joker einen regelrechten Boom: „Wir haben Studenten, Laufpublikum und auch über 30-Jährige, die den Club besuchen“, berichtet Matthias Günther.

Das sei in Zeiten wie diesen durchaus etwas Bemerkenswertes. Denn „im Musikgeschäft gibt es ein extremes Clubsterben“, sagt der Eventmanager. Aufgrund der geburtenschwachen Jahre seien schon mehrere Clubs – und auch große Diskotheken – Pleite gegangen.

Doch auch die veränderte Denkweise der Jugendlichen trägt seiner Meinung nach dazu bei. „Heutzutage geben junge Leute locker 300 Euro für ein Festival aus, das vier, fünf Tage geht“, sagt Günther. „Klar bekommen die dann auch die Crème de la Crème der Dj-Szene zu sehen“, so Günther weiter, „aber wenn ich hier für einen guten Act 25 Euro Eintritt verlange, kommt keiner“.

Deshalb kostet der Eintritt in den Joker maximal zehn Euro. „Wir sind hier halt auch nicht in der Großstadt“, stellt Matthias Günther klar. Im Vergleich zu Hamburg, Berlin oder Magdeburg sei Stendal eben doch eine Provinz.

Im November 2005 wurde der Joker Dance Club im Hotel Schwarzer Adler in Stendal eröffnet. Damals galt noch die Regel, dass nur eingelassen wurde, wer das 21. Lebensjahr vollendet hatte. Zehn Jahre später gilt das jedoch nicht mehr – jetzt darf man ab 18 Jahren zum Feiern in den Club. So haben sich über die Jahre nicht nur interne Regelungen geändert sondern auch das Erscheinungsbild des Clubs.

Denn im Sommer 2015 wurde dem Joker ein komplett neues Design verpasst. Die Wiedereröffnung hat man daraufhin mit einer großen „Re-Opening“-Feier begangen. Doch solche großen Feste wollen im Voraus durchdacht sein. Daher planen Matthias Günther und sein Team die Events rund sechs Monate im Voraus. „Das heißt, die Planung für Januar, Februar und März steht“, berichtet der 35-Jährige, „aber wir warten noch auf definitive Antworten der Agenturen“.

Durch seine eigene Tätigkeit als Dj – er selbst tritt unter dem Künstlernamen „Creek“ auf – bringt er hier vor allem sehr wertvolle Kontakte zu Agenturen mit, „die Acts aus den Charts betreuen“. Zudem hole er sich regelmäßig Inspirationen aus dem Ausland, vor allem aus den Benelux-Ländern.

In der sogenannten Sommerpause betreibt man im Joker dann die sogenannte Clubpflege, kümmert sich also um notwendige Reparaturen und erneuert eventuell auch etwas. „Man muss den Gast natürlich bei Laune halten“, verrät Matthias Günther.

Um das zu erreichen, hat er sich auch für die anstehende Megaparty zum zehnjährigen Bestehen diverse Attraktionen einfallen lassen. So gibt es beispielsweise einen Limousinen-Service, der zwischen 22 und 1 Uhr zehn Gruppen zur Joker-Party bringen wird. Außerdem haben alle Gäste mit einer zehn im Geburtsdatum freien Eintritt.

Durch solche Attraktionen, aber auch durch musikalische Auftritte von Gästen von außerhalb, habe sich das Besucherspektrum über die ganze Altmark geweitet – und noch darüber hinaus in die Nachbarbundesländer Brandenburg und Niedersachsen. „Wir haben Gäste aus Salzwedel, Havelberg, aber auch Wolfsburg oder Perleberg“, sagt der Eventmanager.

Bei bekannten Künstlern würden sogar Gäste aus Leipzig oder Erfurt anreisen. „Die geben einem dann natürlich auch immer ein Feedback, wenn sie so einen langen Weg auf sich nehmen“, berichtet Günther. Bisher seien sie zufrieden gewesen. Der Joker scheint also auf dem richtigen Weg zu sein.