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Kriminalität Einbrecher überfallen erneut Hausbewohner

Zwei ungewöhnliche Einbrüche beschäftigen die Polizei in Stendal und Magdeburg. Die Täter überraschen die Bewohner nachts und wollen Geld.

Von Matthias Fricke 01.06.2017, 01:01

Stendal l Einbrecher haben in der Nacht zum Mittwoch in Uchtspringe im Landkreis Stendal Hausbewohner im Schlaf überrascht und ein Ehepaar überfallen. Erst in der Nacht zuvor hatten maskierte Männer in Magdeburg eine 66-jährige Frau in ihrem Einfamilienhaus überfallen und ausgeraubt.

„Die Vorgehensweise ist sehr ungewöhnlich und selten, weil die Täter hier ganz offensichtlich die Konfrontation mit den Opfern suchen“, so Frank Küssner von der Polizeidirektion Nord. Normalerweise würden Einbrecher einer Begegnung mit Zeugen aus dem Weg gehen. In den aktuellen Fällen ist das aber anders: Es ist in der Nacht zum Mittwoch gegen 2.50 Uhr, als ein Ehepaar im oberen Teil eines Zweifamilienhauses im Stendaler Ortsteil Uchtspringe durch ein Geräusch wach wird. Zunächst glauben der 61-jährige Mann und seine 54-jährige Frau, es könnte von den Nachbarn kommen. Doch plötzlich steht einer von drei maskierten Männern vor ihrem Bett im Schlafzimmer. In der Hand hält er eine Pistole. Mit osteuropäischem Akzent, vermutlich russisch, fragt er nach Geld. Die Opfer sagen, dass sich im Haus keines befinden würde. Insgesamt zählt das Ehepaar drei Männer mit Ski-Masken, die in ihrem Blickfeld waren. Zwei hatten während des Überfalls noch einen Nebenraum durchsucht. Die drei Täter sollen etwa 1,60 Meter bis 1,70 Meter groß gewesen sein.

Erst in der Nacht zum Dienstag waren vier maskierte Einbrecher in das Einfamilienhaus einer 66-jährigen Frau im Magdeburger Stadtteil Kannenstieg eingestiegen. Auch diese Männer sprachen mit osteuropäischem Akzent. Als die Frau im oberen Teil des Hauses durch einen lauten Knall wach wurde, schaltete sie das Licht an. Auf dem Weg über die Treppe nach unten standen ihr plötzlich die vier dunkel gekleideten Männer gegenüber. Sie bedrohten die Frau massiv und verlangten ihr Geld. Sie übergab einige hundert Euro, womit die Räuber verschwanden.

Polizeisprecher Mike von Hoff: „In dieser Situation hat sich die Frau völlig korrekt verhalten. Man sollte das Geld übergeben und auf keinen Fall Widerstand leisten.“

Im Februar dieses Jahres hatte es einen ähnlichen ungewöhlichen brutalen Raub in einem Wohnhaus in der Innenstadt von Tangerhütte gegeben. Auch hier waren nachts gegen 3 Uhr vier maskierte Männer in ein Wohnhaus eingebrochen. Die Täter überraschten das schlafende Ehepaar. Die 70-jährige Frau und ihr 71-jähriger Mann wurden gefesselt, während die Unbekannten mit Schmuck und Uhren flüchteten und das Auto des Paares mitnahmen. Der gestohlene Mercedes wurde später in der Nähe von Dolle wieder aufgefunden. Polizeisprecher Mike von Hoff: „Wir prüfen, ob es Zusammenhänge zwischen den Taten gibt.“

Auch nach den Erkenntnissen des Landeskriminalamtes gab es landesweit im vergangenen Jahr 27 schwere Raubstraftaten in Wohnungen. In den beiden Jahren zuvor waren es 25 Vorfälle.