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Lutherstadt Weltstar Sachsen-Anhalt - dank Luther

Das Reformationsjubiläum verschafft Wittenberg weltweit Bekanntheit. Zeitungen wie „Telegraph“ und „New York Times“ schreiben über den Ort.

Von Elisa Sowieja 16.01.2017, 09:45

Wittenberg l Kopenhagen, San Francisco, Wittenberg – die sachsen-anhaltische Kleinstadt kann sich in diesem Jahr offiziell in eine Reihe mit besagten Weltstädten stellen. So sieht es jedenfalls der „Telegraph“, eine der größten Tageszeitungen in Großbritannien. Denn alle drei Orte sind auf dessen Liste der „20 besten Reiseziele für 2017“ gelandet. Seine Nominierung hat Wittenberg Martin Luther zu verdanken, der dort vor 500 Jahren die protestantische Reformation lostrat.

Telegraph“-Leser erfahren in dem Reiseartikel, den man auf der Internetseite des Blattes findet, nicht nur, was es mit dem deutschen Mönch auf sich hat und dass Wittenberg „eine reizende Stadt an der Elbe“ ist. Die Autoren haben gleich noch Flusskreuzfahrten herausgesucht, die dort vorbeiführen.

Luther macht aber auch andere englischsprachige Medien auf seine einstige Wirkungsstätte aufmerksam. Zum Beispiel die Associated Press, größte Nachrichtenagentur der Welt. Sie hat ebenfalls eine Liste mit 20 Reiseempfehlungen erstellt, mehrere Zeitungen übernahmen sie. Im Text ist zwar nur von Ausstellungen in Deutschland zum Reformationsjubiläum die Rede. Aber der „Newsday“ etwa, eines der führenden Blätter in New York, stellte auf seiner Internetseite zum Text ein Foto des Lutherdenkmals in Wittenberg.

Sogar eine Autorin der „New York Times“ hat sich mit dem deutschen Reformator und seinem damaligen Arbeitsort beschäftigt. In ihrem Artikel erklärt sie den Amerikanern, dass Luther ein Medienpionier war. Nutzte er doch in Form seiner gedruckten Flugschriften die damals neuen Medien, um seine Ideen zu verbreiten. Anlass für den Artikel sind drei Luther-Ausstellungen in den USA, deren Exponate aus Deutschland kommen und die diesen Monat enden. Die Schau im Wittenberger Lutherhaus wird aber auch angekündigt.

Orte der amerikanischen Ausstellungen sind Manhattan, Atlanta und Minneapolis. In Letzterem ist das Interesse an Luther besonders groß. Schließlich ist der Bundesstaat Minnesota, in dem die Stadt liegt, geografisches Zentrum der US-Lutheraner. Jeder Vierte dort gehört laut einer Umfrage dazu. So verwundert es nicht, dass der „Star Tribune“, auflagenstärkste Tageszeitung in Minnesota, in den vergangenen Monaten gleich mehrere Artikel über den Reformator und sein Wittenberg gebracht hat.

Einmal geht es um Fakten über Martin Luther, „die einen umhauen“ – zum Beispiel, dass er großer Bier-Fan war oder dass er ständig mit Verstopfung zu kämpfen hatte.

Für einen anderen Artikel begleitete der Reporter eine Gruppe von Ehemaligen eines Luther-Colleges nach Wittenberg. Von dort beschreibt er etwa, wie ein Pfarrer aus seiner Heimat fröhlich für Fotos vor der Kirchentür posiert, an die einst die 95 Thesen genagelt wurden. Nicht zu vergessen ist ein Artikel, der die Ausstellung in Minneapolis ankündigt. Unter den Interview-partnern: Sachsen-Anhalts Staatssekretär für Kultur, Gunnar Schellenberger, und der Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte, Harald Meller – oder wie die Amis schreiben: „Harold Meller“.

 Mehr Infos zum Luther-Jahr.