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Paarung Kein Grottenolm-Nachwuchs im Harz

Traurige Gewissheit: Aus den befruchteten Eiern der Grottenolme im Harz wird kein Nachwuchs schlüpfen.

27.10.2016, 18:08

Rübeland (dpa) l Traurige Gewissheit bei den seltenen Grottenolmen im Harz: Auch aus dem letzten der insgesamt fünf Eier in der Rübeländer Hermannshöhle wird kein Nachwuchs hervorgehen. Das Ei sei in dem Aquarium nicht zur Entwicklung gekommen, teilte der zuständige Tourismusbetrieb der Stadt Oberharz am Brocken am Donnerstag mit. Die Eier waren im Februar gefunden und in Aquarien gebracht worden.

Die Überlebensrate von Olmeneiern sei mit etwa zehn Prozent ohnehin nur gering, hieß es. Laut dem Vize-Chef des Tourismusbetriebs, Markus Mende, gibt es aber Hoffnung: "Die Olme sind aktuell, wie auch im letzten Herbst, sehr aktiv." Sie würden viel schwimmen und ein Verhalten zeigen, dass als Ankündigung von Paarungswilligkeit gedeutet werden könne.

Sieben Exemplare der seltenen Schwanzlurch-Art leben in der Hermannshöhle. Es sind die einzigen Grottenolme Deutschlands und die am weitesten nördlich lebenden überhaupt. Die Tiere sehen aus wie eine Mischung aus Regenwurm, Aal und Albinosalamander und sind mindestens 60 Jahre alt.

Grottenolme kommen in der Natur nur in Karsthöhlen entlang der Adria vor. In den 1930er Jahren und in den 1950er Jahren wurden mehrere Exemplare als Touristenattraktion und Forschungsobjekte in einen künstlich geschaffenen Grottensee in die dunkle Höhle gebracht.