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Personalmangel Neueinstellungen verschlafen

Bei Schulen oder in der Justiz: Das Land hat den Personalmangel selbst verschuldet.

Von Matthias Fricke 29.03.2017, 01:01

Die Justiz kriecht auf dem Zahnfleisch und kaum jemand hat es bisher zur Kenntnis genommen. Lehrer und Polizisten schlugen laut genug Alarm, bei den Richtern und Staatsanwälten hat es hingegen etwas länger gedauert, bis es die ersten leiseren Wortmeldungen gab. Die durch die wachsende Arbeitsbelastung entstandene Personalnot ist für den Alltag im Land aber nicht minder bedeutungsvoll. Ganz im Gegenteil: Was nützen uns ab 2020 wieder mehr Polizisten, wenn es zu wenig Personal gibt, das den Rechtsstaat später vertritt?

Bisher stand, wie bei den Lehrern und Polizisten auch, nur das Streichen von Stellen im Vordergrund. Das gestiegene Durchschnittsalter wurde bisher aber nicht berücksichtigt. Eine Landesregierung, die mit einem größeren Einstellungskorridor vorausblickend ihr Personal verjüngt, hat in den kommenden Jahren nicht das Problem, so viele gut ausgebildete Staatsanwälte und Richter auf einen Schlag zu finden. Dieser wichtige Schritt wurde schlicht verschlafen.