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Sommerwetter Ungewöhnlich warm und zu nass

Die Wahrnehmung täuscht: In Sachsen-Anhalt war der Sommer warm wie selten. Dabei fehlte eine lange wirkliche Hitzeperiode.

Von Thomas Schöne 30.08.2017, 07:59

Halle/Leipzig (dpa) l In Sachsen-Anhalt war der meteorologische Sommer ungewöhnlich warm. Die Durchschnittstemperatur zwischen Juni und August lag bei 17,8 Grad und damit um 1,4 Grad höher als das langjährige Mittel 1961 bis 1990, wie der Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst Leipzig, Florian Engelmann, sagte. Das sei schon eine deutliche Abweichung nach oben.

"Allerdings wurde dies von den meisten Menschen nicht so wahrgenommen, weil es keine längeren Hitzeperioden gab", so Engelmann. Landesweit habe es im Schnitt nur 4,9 heiße Tage mit mindestens 30 Grad gegeben. Seehausen in der Altmark beispielsweise verzeichnete nur drei und Magdeburg fünf heiße Tage. Zum Vergleich: 2016 gab es landesweit zehn und 2015 sogar gut sechzehn Tage mit mehr als 30 Grad. "Auch die "Hundstage" als eine beständig heiße Wetterlage gab es in diesem Jahr nicht", so Engelmann. Die Sonnenscheindauer lag seinen Angaben zufolge mit 595 Stunden dagegen fast im langjährigen Durchschnitt.

Trotzdem war es im Sommer zu nass. Der Durchschnittswert lag für das Land bei 303 Litern auf den Quadratmeter. Das sind fast 60 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel mit 190 Litern je Quadratmeter. Zu den hohen Niederschlagswerten hat insbesondere der heftige Regen am 24. und 25. Juli im Harz beigetragen. Allein in Wernigerode fielen am 25. Juli fast 80 Liter pro Quadratmeter. Wegen der Wassermengen waren zahlreiche Bäche und kleinere Flüsse über die Ufer getreten, Straßen und Keller wurden überflutet.