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BUND fordert Verkaufsstopp für schmutzige Diesel

25.04.2017, 12:38

Magdeburg (dpa/sa) - Der BUND Sachsen-Anhalt fordert ein Verkaufsverbot für schmutzige Diesel. Täglich würden in Deutschland rund 3500 Diesel-Neuwagen verkauft, die die gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerte auf der Straße massiv überschritten, erklärte der Vorsitzende des Umweltverbands, Ralf Meyer, am Dienstag. "Es darf nicht sein, dass die Autohersteller den Verbrauchern Tag für Tag neue Dieselfahrzeuge verkaufen, die unsere Luft noch auf Jahre erheblich belasten werden."

Tests und Berechnungen des Umweltbundesamtes zufolge stoßen Diesel, die der aktuellen Abgasnorm Euro 6 entsprechen, auf der Straße im Schnitt 507 Milligramm Stickoxide pro Kilometer aus. Der Grenzwert liegt bei nur 80 Milligramm. Rechtlich reicht es bislang allerdings, wenn die Diesel unter Laborbedingungen die EU-Vorgaben erfüllen.

Der BUND forderte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) in einem offenen Brief auf, sich für die Einhaltung der Grenzwerte einzusetzen. Auf vielen Städten laste ein enormer Druck. Weil auch die neuen Fahrzeuge zu viele Stickoxide ausstoßen, sähen sich einige Kommunen gezwungen, Fahrverbote für Diesel zu verhängen. Bundeseinheitliche Regelungen wie eine blaue Plakette seien überfällig - allerdings dürften nur nachweislich auch auf der Straße saubere Autos eine solche Plakette bekommen.