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Freundin beschreibt getötete Studentin als schüchtern

20.02.2017, 12:11

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Die in Dessau-Roßlau getötete chinesische Studentin ist nach Aussage ihrer besten Freundin schüchtern und zurückhaltend gewesen. Sie sei ein "typisches chinesisches Mädchen gewesen" und wäre nie mit jemandem Unbekanntem mitgegangen, sagte die Chinesin am Montag als Zeugin vor dem Landgericht Dessau-Roßlau. Sie habe ihre Freundin zum Beginn des Architekturstudiums in Dessau im Spätherbst 2014 kennengelernt. Kontakte zu Deutschen außerhalb der Hochschule habe es quasi nicht gegeben. Die Zeugin, die heute Architektin ist, war extra aus China eingeflogen worden. Zur Tat selbst konnte sie nichts sagen. Zuletzt habe sie das Opfer am Tattat beim Einkaufen getroffen.

Die beiden Angeklagten, ein 21 Jahre alter Mann und seine gleichaltrige Ex-Partnerin, nahmen keinen sichtbaren Anteil an der Befragung. Die Anklage wirft dem Duo vor, die Studentin am 11. Mai 2016 in eine leerstehende Wohnung gelockt und dort mehrfach brutal vergewaltigt zu haben. Anschließend sollen sie ihr Opfer über Stunden allein gelassen haben, in der Annahme, es würde sterben. Als das nicht passierte, sollen sie die Frau ins Freie getragen haben, wo sie am folgenden Tag tot gefunden wurde.

Der Prozess wird länger dauern als zunächst geplant. Das Gericht hat neue Verhandlungstermine bis Ende Mai festgelegt.