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Landrat: Braunkohleausstieg hätte schwerwiegende Folgen

18.06.2017, 09:32

Naumburg (dpa/sa) - Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, hat vor dem von den Grünen anvisierten raschen Kohleausstieg bis 2030 gewarnt. "Für den Burgenlandkreis und das gesamte Mitteldeutsche Revier hätte ein Ausstieg aus der Braunkohle innerhalb von nur 13 Jahren schwerwiegende Folgen. Ich halte ein solches Tempo für völlig falsch, weil es bereits in kürzester Frist Auswirkungen auf Arbeit und sozialen Frieden hätte", erklärte der CDU-Politiker am Sonntag in Naumburg. "Es würde sich um den tiefsten Einschnitt in die wirtschaftliche Entwicklung seit der Wiedervereinigung handeln. Tausende Familien wären in ihrer Existenz bedroht."

Die Grünen hatten sich mit dem Thema Kohleausstieg bei ihrem Bundesparteiltag in Berlin beschäftigt. Neben dem Ausstieg bis 2030 peilen sie auch die Abschaltung der 20 schmutzigsten Kraftwerke in der kommenden Legislaturperiode an.

Landrat Ulrich betonte, bevor ein Ausstieg überhaupt beschlossen werden könne, müsse geklärt sein, wovon die Menschen danach lebten. Neu Industriearbeitsplätze müssten her, die Infrastruktur müsse verbessert werden. "Wir benötigen im Mitteldeutschen Revier mindestens eine Milliarde Euro, um diese Herausforderungen zu bewältigen, bevor der Ausstieg vollzogen wird. Dafür brauchen wir Zeit und die Unterstützungen von Bund und Land", betonte Ulrich.