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Nebenklage fordert Mutter als Zeugin im Mordprozess

21.02.2017, 12:19

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Im Prozess um die Tötung einer chinesischen Studentin in Dessau besteht die Nebenklage darauf, dass die Mutter des Angeklagten als Zeugin geladen wird. Seit Monaten sei die Frau wegen einer akuten Belastungsreaktion krankgeschrieben und habe Atteste vorgelegt, nach denen sie nicht verhandlungsfähig sei, sagte der Anwalt der chinesischen Eltern am Dienstag am Landgericht Dessau-Roßlau. Das solle ein Amtsarzt nun überprüfen. Die Mutter, die Polizistin ist, sei eine wichtige Zeugin. Sie habe nach der Tat bis zum Auffinden der Leiche mit ihrem Sohn 40-mal telefoniert.

Die Mutter, deren 21 Jahre alter Sohn gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt ist, hatte in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Die Frau hatte gemeinsam mit ihrem Ehemann nur einen Tag nach der Beerdigung der getöteten Architekturstudentin fröhlich feiernd ein Gartenlokal eröffnet. Ihr war daraufhin die Ausübung ihrer Dienstgeschäfte untersagt worden. Der Verdacht, sie könnte die Ermittlungen beeinflusst haben, erhärtete sich bislang nicht.