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1. FC Magdeburg "Nicht Augen verkleistern"

Trainer Jens Härtel vom FCM warnt nach dem 2:1-Derby-Triumph über den HFC davor, falsche Schlüsse daraus zu ziehen.

Von Uwe Tiedemann 17.08.2015, 20:16

Magdeburg l "Natürlich nehmen wir die Euphorie gerne mit und hoffen, dass sie noch lange anhält. Auf der anderen Seite dürfen wir uns nicht die Augen verkleistern. Wir haben sieben Punkte, nicht mehr. Wenn es gegen uns gelaufen wäre, hätten es auch null sein können", sagte der 46-Jährige nach dem Training am Montag Vormittag, an dem nur ein Dutzend Spieler teilnahm. Dabei handelte es sich um diejenigen, die wenig oder gar keine Einsatzzeiten gegen den HFC hatten. Die "erste Elf" absolvierte lediglich eine Laufeinheit und trifft sich erst am heutigen Dienstag um 19 Uhr wieder. Regeneration ist angesagt, nachdem das Derby, so Härtel, "in Unterzahl enorm viel Kraft gekostet hat". Ein komplett freier Tag sei jedoch kein Thema gewesen.

Auch beim Chefcoach selbst hatte die Partie Spuren hinterlassen: "Normalerweise schaue ich mir das jeweilige Spiel abends noch einmal an. Diesmal nicht. Der Akku war total leer", gestand Härtel.

Dass der Neuling beinahe sensationell auf Rang zwei steht, hat für ihn keinerlei Bedeutung: "Jetzt von irgendwelchen Dingen zu träumen, ist total unrealistisch. Es geht einzig und allein um Punkte, um in der Liga zu bestehen.Schön, dass wir schon sieben haben. Aber wir haben auch gesehen, wie schwer das war, dass wir stets ans Limit gehen müssen."

So wie am Sonntag. Doch mit Stand von gestern führte das nicht dazu, dass außer Lukas Novy und Michel Niemeyer weitere ernsthaftere Verletzungen zu beklagen sind. Härtel: "In einem solch emotionsgeladenen Derby kommt kaum einer ungeschoren davon, aber ich gehe nicht von weiteren Ausfällen aus."

Seine Fitness unbedingt weiter steigern will Silvio Bankert, den die Reservistenrolle besonders wurmt. So legte der 30-jährige Defensivspezialist nach dem Training noch einige Sprint-Extraschichten ein: "Das ist zwar ekelig, mache ich aber öfter. Ich will mich anbieten und da sein, wenn ich gebraucht werde. Meine Chance kommt noch." Er stellt sich aber auch in den Dienst der Mannschaft: "Wenn wir von hinten drängen, treibt das die anderen an, auf konstant hohem Niveau zu bleiben."