Dritte Liga Ohne Hemmungen

Der 1. FC Magdeburg will im Punktspiel der 3. Liga bei Preußen Münster seine Hemmungen ablegen.

15.09.2016, 23:01

Magdeburg l Abstiegskampf, Kellerduell, Krisen-Gipfel? Fakt ist: Am Sonnabend treffen mit Preußen Münster und dem 1. FC Magdeburg der Tabellen-19. und -18. aufeinander. Beide Mannschaften hatten sich einen anderen Saisonstart gewünscht, liegen hinter den eigenen und den Erwartungen der Experten und geraten allmählich in Zugzwang.

„Mir ist egal, wie die Medien das Spiel nennen. Wir müssen einfach unsere Arbeit machen“, sagte am Donnerstag Jens Härtel. Der FCM-Trainer war sichtlich um Gelassenheit bemüht, wohl wissend, dass die Partie beim Tabellennachbarn richtungsweisend sein wird. „Unsere Situation ist nicht optimal. Wir dürfen nicht die Nerven verlieren. Mit einem Erfolg bei einem direkten Kontrahenten könnten wir uns aber richtig befreien“, sagte Härtel weiter.

Nachdem dem FCM bei der 0:1-Schlappe beim FSV Mainz 05 II die Durchschlagskraft fehlte und die wenigen Torchancen vergeben wurden, hat Härtel in der Trainingswoche vor allem am Abschluss gearbeitet. „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche“, bescheinigte Härtel seiner Mannschaft, in der nur Michel Niemeyer (Reha-Training) nicht zur Verfügung und ein leichtes Fragezeichen hinter Verteidiger Felix Schiller (Rückenbeschwerden) steht. „Ich habe bei allen Lust und Freude gespürt. Außerdem war zuletzt auch nicht alles schlecht“, lobte Härtel.

Für das Spiel in Münster, das der 1. FC Magdeburg in der vergangenen Saison Ende April nach zwei Toren von Christian Beck mit 2:1 gewann, forderte Härtel wieder größere Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. „Das hat natürlich mit unserem Start zu tun. Ergebnisse helfen in der Entwicklung. Wir haben zuletzt viele gute Möglichkeiten weggegeben, weil uns die letzte Gier gefehlt hat. Da haben wir gehemmt gewirkt“, analysierte der Übungsleiter weiter.

Auch Manuel Farrona-Pulido, mal Nebenmann von Sturmspitze Beck und mal hängende Spitze, nahm die Mannschaft und sich selbst in die Pflicht. „Wir wollen natürlich aus dem Negativtrend heraus. Dazu müssen wir als Mannschaft und ich persönlich an Entschlossenheit zulegen“, sagte der Dribbelkönig, der zuletzt beim 2:3 beim VfL Osnabrück traf. Schönheitspreise wird es in Münster, das in einer ähnlichen sportlichen Situation wie der FCM steckt (siehe Gegner-Check), nicht geben. Härtel erwartet ein „intensives, aggressives und dreckiges Spiel“. Und da wären Hemmungen tatsächlich fehl am Platze.

Das Spiel im Preußenstadion beginnt am Sonnabend um 14 Uhr, der WDR überträgt live.