Spielt HFC für Ernst wieder Schicksal?

Magdeburg l Rückblende: Bei seinem ersten Einsatz für den FCM schießt Sebastian Ernst den Club am 24. Januar zum 2:1-Auswärtssieg beim HFC, legt danach in der 3. Liga eine starke Rückrunde hin und ist Stammspieler. Knapp vier Monate später ist das Landespokalfinale gegen den HFC schon nach drei Minuten für Ernst beendet. Syndesmosebandriss heißt die Diagnose, die weit bis in diese Saison nachwirkt.

Der 21-Jährige, der im Winter von Hannover 96 II kam und gleich erfolgreich in die Rolle als Ersatz für Lars Fuchs schlüpfte, konnte 2016/17 noch nicht seine starken Leistungen wiederholen. Gerade mal sechs Einsätze stehen zu Buche, der längste mit 70 Minuten am vergangenen Wochenende beim 3:1-Auswärtssieg bei der SGS Großaspach und damit gerade rechtzeitig vor dem nächsten Duell mit dem Nachbarn aus Halle (MDCC-Arena, Sonnabend, 14 Uhr, live im MDR).

„Ich habe die Woche gut trainiert, bin auch wieder fit für 90 Minuten und habe einfach Bock auf das Derby gegen den HFC und warte jetzt auf die Entscheidung des Trainers“, sagte Ernst am Mittwoch. In Großaspach blitzte phasenweise schon wieder der alte Ernst auf, den 1:2-Anschlusstreffer von Manfred Osei Kwadwo leitete aber ausgerechnet ein Fehlpass des Blondschopfs ein. „Da wollte er wieder zu viel“, sagte Trainer Jens Härtel, bescheinigte dem Linksfuß aber ansonsten eine gute Partie.

Dass Ernst nicht mehr seine Leistungen aus der vergangenen Saison abrufen konnte, sei vor allem ein mentales Problem gewesen. „Die Verletzung vor der Sommerpause war natürlich extrem unglücklich. Danach habe ich mir einfach zu viel Druck gemacht und etwas den Spaß am Fußball verloren“, erklärt Ernst ernst. Familie, Freunde, Trainer und Mitspieler hätten mit Gesprächen helfen wollen, „im Endeffekt muss ich aber alleine aus der Situation herauskommen und wieder meine Lockerheit finden.“ Ein Anfang ist gemacht – jetzt könnte der HFC wieder Schicksal spielen für Sebastian Ernst.