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Germania Halberstadt Defensive spielt stümperhaft

Germania Halberstadt bleibt nach der 2:4 (2:3)-Heimniederlage gegen Hertha BSC II auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga.

Von Florian Bortfeldt 05.10.2015, 01:01

Halberstadt l In der Regionalliga ist Germania Halberstadt vorerst am Tiefpunkt angelangt, auch wenn es tabellarisch aktuell noch der vorletzte Rang ist. Nach dem 2:4 (2:3) gegen die U23 von Hertha BSC stecken die Vorharzer mehr denn je in der Krise. Denn: Halberstadt ist mit 27 Gegentoren nach zehn Spieltagen die Schießbude der Liga. Es gab bisher erst einen Sieg, die Niederlage gegen die „Hertha-Bubis“ war die vierte in Serie.

Zunächst hatte der VfB gegen die Berliner Glück, nach dem Zusammenprall von Keeper Pascal Nagel und Verteidiger Carl Labisch nicht in Rückstand zu geraten. Max Worbs rettete hier in großartiger Manier und mit viel Einsatz auf der Linie (4.). Er war es auch, der die Vorharzer per Kopfball in Führung brachte (10.). Was danach passierte, sorgte im mit nur 412 Zuschauern besetzten Friedensstadion weitgehend für Kopfschütteln. Ein weiteres Mal war Germania nicht in der Lage, Profit aus einer Führung zu schlagen. „Ich weiß nicht, warum das Team dann hektisch spielt – in einer Phase, in der Sicherheit einkehren soll“, kommentierte Trainer Henri Fuchs die folgenden Gegentore. Der Ausgleich fiel lediglich 120 Sekunden später, Herthas Führung weitere zwei Minuten danach. Halberstadts Defensive offenbarte eklatante Schwächen, agierte stümper- und amateurhaft. „Unser Abwehrverhalten ist ganz extrem“, so Sportchef Stephan Grabinski, „wenn ich die Art und Weise der Gegentore sehe, ist ein gewisser Tiefpunkt nicht abzustreiten“. Das 2:3 durch Torge Bremer fünf Minuten vor dem Seitenwechsel weckte nur kurz Hoffnungen.

Die zweite Halbzeit war fast eine Zumutung. Die Hauptstädter spielten auf Zeit, provozierten Fouls – die Gastgeber verzettelten sich in Diskussionen mit dem Gegner, dem Schiedsrichter oder auch untereinander. Das alles spielte der Hertha in die Karten. Für den Schlusspunkt sorgte Fabio Mirbach (84.).

Henri Fuchs zum Spiel: „Man kann gar nicht so viele Tore schießen, wie wir verhindern müssen. Wir schenken zu viel her.“ Für ihn wird die Luft indes immer dünner, als ehemaliger Profi weiß er, dass „gewisse Automatismen greifen. Sicherlich wird der Verein irgendwann reagieren. Das möchte ich um so schneller abwenden. Ich hoffe, dass man mir die Zeit gibt.“ Stephan Grabinski wollte kurz nach dem Spiel keine verbindliche Aussage zur Trainerzukunft treffen: „Wir werden uns zusammensetzen.“ Präsident Olaf Herbst zeigte sich ratlos, will aber auch das Gespräch suchen. „Dass es so kommt, damit hatte keiner gerechnet. Wir stehen vor einer schwierigen Aufgabe.“

 

Halberstadt: Nagel - Müller (46. Wirtz), Labisch, Centrih, Ströhl, Bremer, Worbs, Tomita (65. Fraus), Teixeira, Kodes (85. Schunke), Dadashov

Hertha BSC II: Körber - Regäsel, Morack, Torunarigha, Mittelstädt, Fuchs, Pelivan (67. Mlynikowski), Henning, (62. Kohls), Rausch (86. Abderrahmane), Eisele, Mirbach

Schiedsrichter: Lämmchen (Meuselwitz). Zuschauer: 412. Tore: 1:0 Worbs (10.), 1:1 Henning (12.), 1:2 Eisele (20.), 1:3 Mittelstädt (36.), 2:3 Bremer (40.), 2:4 Mirbach (84.). Gelb: Dadashov / Körber, Torunarigha, Mirbach.