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Handball-Bundesliga Bühne frei für "junge Wilde" des SC Magdeburg

Die Gunst der Stunde nutzen und da sein, wenn\'s darauf ankommt - das sind die Aufgaben eines Talentes in der Handball-Bundesliga. Wie das perfekt umgesetzt wird, haben Nico Richter, Vincent Sohmann und Alexander Saul gegen Bietigheim gezeigt. Mit den Füchsen Berlin wartet bereits die nächste Herausforderung.

Von Janette Beck 22.05.2015, 01:14

Magdeburg l Auf Nico Richter mussten die treuesten und ausdauerndsten aller SCM-Fans - immer auf der Jagd nach neuen Autogrammen ihrer Stars - am Mittwochabend am längsten warten. Der 17-Jährige duschte nach dem am Ende klaren 37:25-Heimsieg des Clubs erst einmal ausgiebig. Wahrscheinlich eiskalt, um zu realisieren, dass das, was er gerade erlebt hatte, kein Traum war. "Das war wirklich unglaublich. Ich bin total glücklich und weiß gar nicht, was ich sagen soll", wirkte der Youngster trotz Abkühlung noch immer ein wenig entrückt.

Der Rechtsaußen, mit nur "so um die 1,70 Meter" der Kleinste im Team, war der große Held des Abends. In der 38. Minute wurde er für den mit zwei Minuten bestraften Robert Weber eingewechselt. Wenig später markierte Richter das 27:19 (45.).

Sein allererster Bundesliga-Treffer wurde auf den Rängen frenetisch gefeiert. "Ich dachte, was geht denn jetzt hier ab", erklärte Youngsters-Kollege Vincent Sohmann. Der 19-jährige Linksaußen hatte sich von der "geilen Stimmung" anstecken lassen und trug sich gleich dreimal in die Torschützenliste ein. Alexander Saul (2 Tore), machte das 20-minütige Schaulaufen der "jungen Wilden" perfekt.

Richter fand den Auftritt der Dreier-Kombo nur "Wahnsinn" und grinste breit. Wohl auch, weil er unerwartet viel Einsatzzeit von Trainer Geir Sveinsson erhalten hatte. "Erst ging der Pulsschlag rauf, als der Trainer sagte: Nico, komm! Ich war ganz schön aufgeregt. Aber noch mehr war ich überrascht, als er mich nach Ablauf von Roberts Zeitstrafe auf dem Feld gelassen hat." 20 Minuten - das sei schon was anderes als ein Blitzeinsatz.

Trainer Geir Sveinsson bewertete den Auftritt der drei Talente, von denen Richter gerade mitten im Abiturstress steht, als "gut". Seine nüchterne Sicht der Dinge: "Wenn der eine nicht kann, kommt eben der andere. Das zeigt eben auch, dass es bei uns gute junge Spieler gibt."

Bühne frei könnte es erneut für die drei Talente beim Füchse-Spiel (Sonntag/16.45 Uhr) heißen. Sohmann: "Das wäre krass! Alex und ich brennen darauf, denn wir haben uns mit der A-Jugend im Meisterschaftsfinale zweimal den Füchsen beugen müssen. Dafür würden wir uns gerne revanchieren."