Handball Unter Freunden

Für Finn Lemke ist es eine besondere Rückkehr: Mit dem SCM tritt der 23-Jährige am Sonntag beim TBV Lemgo an.

Von Daniel Hübner 28.05.2016, 01:01

Magdeburg l Auch vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison hat Bennet Wiegert keine Minute weniger an der Vorbereitung auf den Gegner gearbeitet. Er hat also Videoschnitte gesammelt, Statistiken gelesen und alles zusammen mit der Mannschaft analysiert. Am Sonntag reist Wiegert mit dem SC Magdeburg zum TBV Lemgo (17.15 Uhr, Lipperlandhalle). „Ein Bundesligaspiel sollte für jeden immer ein besonderes Spiel sein“, sagt der 34-Jährige. Dass diese Begegnung tatsächlich das 50. Duell der beiden Teams im Handball-Oberhaus ist, macht sie für den Coach nicht besonderer.

Besonders ist sie für Finn Lemke, natürlich. Im Sommer 2015 ist der 23-Jährige aus dem Lipperland an die Elbe gewechselt. Nun kehrt er in seine ehemalige Heimhalle zurück. „Das ist ein wichtiges Spiel für mich. Hier kann ich zeigen, dass beim SCM meine Entwicklung weiterging“, hatte er im Vorfeld auf der Vereinshomepage erklärt. Freunde, Familie – alle haben sich zur Partie angekündigt. Für Lemke wird es ein Spiel unter Freunden.

Der eigenen Ankündigung seiner Rückkehr aus Slowenien ist auch SCM-Regisseur Marko Bezjak gefolgt: Am Freitag ist der 29-Jährige, der in dieser Woche zum zweiten Mal Vater wurde, wieder zum Training erschienen. An der Situation von Michael Damgaard hat sich nichts geändert. Der Däne, der an einer Sehnenentzündung in der rechten Schulter laboriert, „soll antesten, dann werden wir sehen, ob es geht“, sagte Wiegert. Jens Schöngarth (Fuß) ist nicht dabei.

In Lemgo erwartet den Coach und seine Mannschaft vor allem eine große Abschiedsparty. Gleich sechs Akteure werden den TBV am Ende der Saison verlassen. „Die Mannschaft will sich noch mal von ihrer besten Seite zeigen, und auch ich freue mich sehr auf das Spiel“, wird Lemgos Trainer Florian Kehrmann auf der Internetseite des Vereins zitiert. Seine Mannschaft hat nichts mehr zu verlieren: Mit 18:42 Punkten (Platz 13) bei noch zwei ausstehenden Partien hat sie acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Der SCM hingegen kann zumindest noch von Platz zehn (31:29) in den einstelligen Bereich vordringen. Der VfL Gummersbach als Neunter (33:27) ist das Ziel, und Gummersbach ist auch der Kontrahent im letzten Spiel der Saison am 5. Juni (15 Uhr, Getec-Arena). „Vom Gefühl her ist es besser, mit einem einstelligen Rang aus der Saison zu gehen“, bestätigen Lemke und Wiegert, der ergänzt. „Wenn es aber nur zum zehnten Platz reicht, dann haben wir einfach nicht mehr verdient.“