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Handball Bagersted hat noch nicht fertig

Kreisspieler Jacob Bagersted will jedes der drei Spiele, in denen er noch das SCM-Trikot trägt, genießen und am Besten gewinnen.

Von Janette Beck 29.05.2017, 01:01

Magdeburg l Jacob Bagersted machte nach dem Abpfiff am Freitagabend freiwillig Überstunden. Als sich die Ränge der Halle längst geleert hatten, stand der Däne immer noch dicht umringt von kleinen Autogrammjägern. Geduldig signierte er Bälle, Trikots oder Programmhefte, während er nebenbei mit zwei weiblichen Fans über Gott, die Welt und Handball plauderte.

Sie gehören zu jenen, die den Club seit Jahren national und auch international begleiten – und die Bagersted in seinen drei Jahren in Magdeburg „ans Herz gewachsen“ sind. Und der Däne weiß nur zu gut, dass er, egal, was seine Karriere für ihn in Göppingen oder anderswo noch bereithält, die SCM-Fans von allem wohl am meisten vermissen wird.

Sie stünden, das hätten gerade wieder die letzten Tage gezeigt, in guten wie in schlechten Zeiten zum Verein: „Was hier abgeht, ist einfach unglaublich. Das gibt es nicht noch einmal. Man hat auch gegen Minden wieder gesehen, wie groß der Support ist. Unsere Fans haben sofort gespürt, dass wir nach den Niederschlägen von Göppingen und Berlin die Unterstützung von den Rängen brauchen.“ Sofort sei die Halle da gewesen, „und wir haben Druck machen können und mit einer starken Deckung, guten Torwartleistung und leichten Toren im Tempogegenstoß gleich klargestellt, was Sache ist“, meinte der Kreisspieler mit Blick auf die frühe und deutliche Führung (5:1/7. Minute) und allein 12 Kontertoren in der ersten Halbzeit.

Dabei sei die Ausgangslage für ihn und sein Team – mal ganz abgesehen vom Ausfall von Abwehrchef Finn Lemke – schwierig gewesen: „Ganz ehrlich: Ich hatte ein wenig Angst, was rauskommt. Minden konnte nach dem gesicherten Klassenerhalt ohne Druck aufspielen, das war nicht ungefährlich. Bei uns stand dagegen die Frage, wie wir die gefühlte Niederlage gegen die Füchse weggesteckt haben.“

Die Situation mit einem gemeinschaftlichen Kraftakt gemeistert und sich den Frust von der Seele geballert zu haben (alle zwölf Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein), „gibt Selbstbewusstsein für die nächste Aufgabe“, so der Däne. „Jetzt reisen wir mit einem guten Gefühl nach Leipzig, das ist wichtig. Dort erwartet uns noch mal so etwas wie ein Endspiel.“.

Danach steht für Bagersted das letzte Heimspiel an, und damit seine Verabschiedung: „Der 4. Juni wird sicher ein ganz besonderes Erlebnis. Aber ich versuche, keine traurigen Gedanken zuzulassen, sondern freue mich auf den Tag. Ich will ein letztes Mal die tolle Atmosphäre in der Getec-Arena genießen, das Beste herausholen und gewinnen.“