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Handball-Bundesliga: Erster Sieg für Trainer Liesegang / 33:32-Erfolg über Düsseldorf Van Olphen erlöst den SCM drei Sekunden vor Ultimo

Von Janette Beck 11.03.2010, 05:17

Buchstäblich in der allerletzten Sekunde ist der Knoten geplatzt: Nach fünf Niederlagen in Folge konnten die Handballer des SCM gestern Abend in der Bördelandhalle den langersehnten Sieg einfahren. Vor 3723 Zuschauern wurde die HSG Düsseldorf mit 33:32 (16:16) bezwungen. Matchwinner in einer dramatischen Schlussphase war Kapitän Fabian van Olphen, der drei Sekunden vor Abpfiff den Siegtreffer "reinhämmerte".

Magdeburg. Die Gastgeber begannen trotz ungewohnter Anfangsformation (Böhm ersetzte auf halbrechts den verletzten Rojewski, Wiegert führte statt des derzeit völlig indisponierten Tönnesen Regie) wie man es im "Spiel der Wahrheit" erwarten durfte: Konzentriert, kämpferisch und treffsicher. Drei Angriffe, drei Tore durch Jurecki, Wiegert sowie Kabengele - 3:1 (3. Minute).

Als Weber den ersten von insgesamt acht Siebenmetern sicher zum 5:2 verwandelte (6.), keimte die Hoffnung der Fans auf einen "standesgemäßen" Spielverlauf auf. Doch daraus wurde nichts, denn die Gäste spürten trotz allem die allgemeine Verunsicherung und das angeknackste Selbstbewusstsein des SCM und sahen darin ihre Chance.

Vor allem Sulc tanzte die SCM-Abwehr ein ums andere Mal aus. Der Slowake schoss aus allen Lagen und erzielte mit acht Treffern in der ersten Halbzeit die Hälfte aller HSG-Tore. Und er war es auch, der sein Team erstmals in Führung brachte (7:6/14.). Von da an entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dem SCM gelang es einfach nicht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Gehemmt trabte man so dem Rückstand hinterher, der sich nach einem Treffer von Fölser in Unterzahl (9:11/19.) sogar noch vergrößerte.

Zwar hatten sich die Magdeburger zum "Pausentee" auf 16:16 herangekämpft, doch schon nach vier Minuten der zweiten Halbzeit geriet die Liesegang-Sieben wieder mit zwei Toren ins Hintertreffen. Jetzt war es vor allem Düsseldorfs Hegemann (9 Treffer), der schalten und walten konnte wie er wollte. Der knappe Vorsprung hielt bis zur 49. Minute (26:28).

Nach dem 28:28-Ausgleich durch Jurecki (52.) war der SCM nicht fähig, endlich in Führung zu gehen. Kopfschüttelnd registrierten die Zuschauer die verkrampften Versuche. Doch dann parierte Müller ein paar entscheidende Bälle, und vorn nahm van Olphen allen Mut der Verzweiflung zusammen, glich hintereinander zum 30:30 (56.), 31:31 (59.) und in der Schlussminute zum 32:32 aus. Letztendlich war es dem "Helden des Abends" auch noch vergönnt, drei Sekunden vor Ultimo für den vielumjubelten Siegtreffer zu sorgen.

Trainer Liesegang erleichtert: "Zugegeben, es war ein glücklicher Sieg, aber in unserer Situation zählen nur die Punkte. Der Erfolg heilt, wie man so schön sagt, in diesem Fall alle Wunden."

SCM: Eijlers, Müller – Wiegert 5, van Olphen 8, Weber 10/8, Theuerkauf 1, Grafenhorst, Tönnesen, Jurecki 4, Kabengele 3, Böhm 2, Krause, Steinert.

HSG Düsseldorf: Puhle, Savonis – Hegemann 9, Hribar 5/4, Kogut, Ramota, Sulc 10, Berblinger , Asgeirsson 4, Fölser 3, Wernicke, Weiß, Roscheck, von Gruchalla 1.

Schiedsrichter: Pritschow/Pritschow (Leinefelden/Stuttgart). Zuschauer: 3723. Siebenmeter: SCM 8/8, Düsseldorf 5/4. Zeitstrafen: SCM 4, Düsseldorf 3.