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Handball-Bundesliga: Deftige 24:35-Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen Ohne Mumm und Ideen steht der SCM auf verlorenem Posten

Von Janette Beck 17.05.2010, 05:22

Im vorletzten Heimspiel der Saison standen die Magdeburger Handballer auf verlorenem Posten. Beim 24:35 (11:17) gegen die Rhein-Neckar Löwen leistete man sich viel zu viele Fehler, so dass die Gäste ein leichtes Spiel hatten. Während vor 5236 Zuschauern beim SCM lediglich Weber (10/5) überzeugte, zeigte bei den Löwen von den fünf Ex-Magdeburgern nur Fritz (15 Paraden) seine Klasse.

Magdeburg. "Es wird ein schweres Spiel, Magdeburg ist in eigener Halle immer zu beachten." Der das vor der Partie (nicht ahnend, wie einfach es werden sollte) sagte, musste es eigentlich wissen. Schließlich wusste Karol Bielecki selbst drei Jahre die berühmt-berüchtigte Stimmung in der Bördelandhalle zu schätzen, bevor es ihn im Dezember 2007 zu den Rhein-Neckar Löwen zog. Gestern bekam der Pole die hitzige Atmosphäre selbst zu spüren. Entnervt blieb der bei jeder Ballberührung mit Pfiffen bedachte Rückraumspieler blass.

Doch es ging auch ganz gut ohne den "Shooter vom Dienst" (142 Saisontore). Die mit einer üppigen Bank ausstaffierten Löwen machten sofort Druck 3:0 (7. Minute). Die Magdeburger ließen dagegen all das, was sie zuvor beim Sieg gegen den TV Großwallstadt noch auszeichnete, von Beginn an vermissen. Ohne Mumm in der Abwehr und Ideen im Angriff kam der SCM-Motor nur schwer in die Gänge. Erst in der 8. Minute erzielte Weber das erste Tor.

Auch danach fand der Gastgeber nicht zu seinem Spiel. Die Löwen-Abwehr stand wie eine Mauer. Alle Maßnahmen, die Interimstrainer Sven Liesegang - gestern ohne Co-Trainer Oleg Kuleschow an seiner Seite - ergriff (u.a. Auszeit, Torhüterwechsel, zwei Kreisläufer), fruchteten nicht. So brauchten die Gäste nur auf Fehler zu warten, um diese dann gnadenlos per Konter zu bestrafen. Beim 5:14 (22.) sah es nach einem Debakel aus.

Zwar konnte sich der SCM zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal aufraffen, verkürzte in Unterzahl sogar auf 16:20 (40.). Das Feuer loderte bis zur 50. Spielminute, doch danach riss der Spielfaden endgültig.

Trainer Liesegang, der das überraschende Fehlen von Kuleschow nicht kommentieren wollte (hinter vorgehaltener Hand war davon die Rede, dass es zu unterschiedliche Ansichten über Training und Spiel gegeben haben soll), wertete die "Klatsche" so: "Man kann kämpfen und verlieren, aber dass wir uns die letzten zehn Minuten aufgegeben haben, das geht gar nicht."

SCM: Müller, Quenstedt - van Olphen 4, Tönnesen 1, Jurecki 2, Theuerkauf 2, Grafenhorst 3, Kabengele, Krause, Weber 10/5, Wiegert 2, Böhm, Coßbau.

Löwen: Fritz, Szmal - Bielecki 2, Gudjonsson 5, Harbok 1, Manojlovic 3, Müller 4, Stefansson 4/2, Tkaczyk 2, Gensheimer 6/2, Groetzki 4, Klimovets, Myrhol 4, Roggisch.

Schiedsrichter: Matthias Brauer/Kay Holm (Hamburg/Hagen). Zuschauer: 5236. Siebenmeter: SCM 7/5, Löwen 5/4. Zeitstrafen: SCM 3, Löwen 8.