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Handball-Bundesliga SCM entscheidet Krimi für sich

Pokalsieger SC Magdeburg hat gegen die MT Melsungen dank eines Kraftaktes in der Schlussphase mit 27:26 (14:15) gewonnen.

Von Janette Beck 21.12.2016, 23:59

Magdeburg | Gästetrainer-Trainer Michael Roth hatte sein Team vor dem Anpfiff in Magdeburg, wo er erneut „ohne Vier“ auskommen musste, im Hintertreffen gesehen: „Für uns wird es angesichts der personellen Lage sehr schwer. Fast alle kriechen aufgrund der starken Belastung auf dem Zahnfleisch. Wir werden dennoch unter allen Umständen versuchen, eine Überraschung zu schaffen.“
Doch ins Hintertreffen gerieten in dem erwarteten Kampfspiel nicht die Gäste, sondern der Gastgeber. Dabei hatte Sportchef Steffen Stiebler noch im Interview kurz vor dem Spiel genau davor gewarnt: „Wichtig ist, dass wir gut starten“, erklärte Stiebler. Aber ehe sich der SCM versah, lag er nach dem 0:2-Fehlstart (3. Minute) auch nach neun Minuten immer noch mit 3:6 hinten.
Ein Grund dafür war neben der mangelnden Chancenverwertung – Robert Weber und Musa waren mit jeweils vier Toren die besten Werfer – auch die alles andere als kompakt stehende Deckung. Die Melsunger kamen dabei mehrfach von Außen über die Mitte einlaufend zu Torerfolgen. Zwar konnte der SCM auf 7:8 verkürzen (15.), doch das sorgte nicht für die erhoffte Stabilität. Nach drei Toren der Gäste in Folge betrug der Rückstand sogar vier Tore (7:11/17.)
Mit Verzögerung zeigten dann aber die Auszeit sowie die Einwechslungen von Fabian van Olphen in den Mittelblock (für Finn Lemke) und Keeper Dario Quenstedt Wirkung: Der SCM war beim 13:13 durch Matthias Musche wieder dran. Mehrere Glanzparaden von Quenstedt sorgten dafür, dass Melsungen zur Halbzeit nur mit einem Tor vorne lag.
Nach dem Wiederbeginn spannten die Magdeburger die 6499 Zuschauer lange auf die Folter, bis der allererste Führungstreffer gelang: Nach zwei glücklosen Versuchen war es dann schließlich Weber, der unter Riesenjubel von den Rängen zum 19:18 einnetzte (42.).
Doch das Gummiband-Spiel ging danach weiter: Mit einem 4:0-Lauf enteilten die Melsunger wieder auf 23:20 (49.). Doch die Magdeburger ließen sich nicht abschütteln und starteten eine unwiderstehliche Aufholjagd. In der 53. Minute ging es dann drunter und drüber: Marko Bezjak ließ sich nach einem bösen Foul in die Rippengegend zu einem Nachschlagen gegen Philipp Müller hinreißen. Die Folge: erst Rote, dann Blaue Karte plus eine Zeitstrafe. Ganze vier Minuten war der SCM in Unterzahl. Doch das hatte letztlich auch sein Gutes, denn die Trotzreaktion führte zum vielumjubelten Last-Minute-Sieg, den Zeljko Musa kurz vor Ultimo mit einem fulminanten Kracher vom Kreis sicherstellte.
Magdeburg: Quenstedt, Green – Musa 4, Musche 3/1 , van Olphen 1, Bagersted, Grafenhorst 3, Bezjak 2, Christiansen2 , O’Sullivan 1, Weber 4/2, Dam-gaard 3, Zelenovic 3 , Lemke 1
Melsungen: Sjöstrand, Villadsen – Maric 6, Sellin 3/1, Golla, Fahlgren, Danner, Ph. Müller 1, Boomhouwer 1, Rnic 2, Schneider 5, Allendorf 4/1, M. Müller 3, Haenen 1
Schiedsrichter: Andreas Pritschow / Marcus Pritschow (Leinfelden/Echterdingen). Zuschauer: 6499. Siebenmeter: SCM 5/3; Melsungen 4/2. Zeitstrafen: SCM 4 plus Bezjak Blaue Karte (53.) / Melsungen 6