Handball Die Pflicht ruft

Der SC Magdeburg trifft am Sonntag als haushoher Favorit auf den HSC Coburg. Aber gerade gegen Außenseiter tat sich der SCM schwer.

Von Daniel Hübner 12.05.2017, 01:01

Magdeburg l Bennet Wiegert mag den Begriff „Pflichtsieg“ nicht sonderlich. Der SCM-Trainer verweist dann auf Spiele seiner Mannschaft, in denen sie sich als Favorit mühsam zum Erfolg kämpfen musste. Gar nicht so lange her ist dabei der 27:26-Sieg des Magdeburger Handball-Bundesligisten gegen den TVB Stuttgart, der nach wie vor gegen den Abstieg kämpft. Einen ähnlichen Gegner erwarten die Grün-Roten am Sonntag erneut in der Getec-Arena (17.15 Uhr) – mit dem kleinen Unterschied, dass der Abstieg des HSC Coburg ziemlich besiegelt ist.

Vier Siege, ein Remis, 23 Niederlagen: Das ist die Bilanz der Coburger. Den letzten Punkt sammelte das Tabellenschlusslicht am 11. März in Balingen (24:24), den letzten Sieg eine Woche zuvor gegen Erlangen (30:28). Sieben Punkte sind es für den HSC zum rettenden Ufer. Ein großes Wunder kann nur noch zum Klassenerhalt helfen. Womöglich will der Aufsteiger die letzten Partien nur genießen, was durchaus beflügeln kann. Nach der jüngsten 27:28-Niederlage gegen HSG Wetzlar sagte der Ex-Magdeburger Steffen Coßbau: „Wir haben uns toll verkauft und waren nah dran. Wetzlar war nicht besser als wir.“

Für Wiegert hat das Heimspiel einen „hohen Stellenwert. Es ist das erste Spiel nach einer zweiwöchigen Pause und die Generalprobe vor dem Final Four im EHF-Cup in Göppingen. Es geht darum, unseren Rhythmus zu finden. Natürlich wollen wir zwei Punkte holen, um mit einem guten Gefühl in das Turnier am 20./21. Mai zu gehen.“ Eines lässt sich nun nicht verhindern eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt: „Das Final Four ist allgegenwärtig. Ich muss es aber hinbekommen, dass auch das Spiel gegen Coburg allgegenwärtig bleibt.“

Zum Beispiel mit taktischen Vorgaben. Kai Wandschneider, Wetzlars Trainer, hatte das Erfolgserlebnis gegen Coburg so erklärt: „Unsere Abwehr hat ,Kiwi‘ an die Leine genommen und technische Fehler beim Gegner provoziert.“ Der Rückraumlinke Romas Kirvelviacius ist mit 105 Toren drittbester HSC-Schütze hinter Florian Billek (125/Rechtsaußen) und Nico Büdel (120/Rückraum links). Auch für einen Pflichtsieg gibt es einiges zu tun.