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Handball Infekte und Pferdeküsse

Hinter dem Einsatz von fünf Handballern des SC Magdeburg steht vor der Partie bei der HSG Wetzlar ein Fragezeichen.

Von Daniel Hübner 24.02.2017, 00:01

Magdeburg l Am normalen Rhythmus vor einem Auswärtsspiel ändert sich nichts: Die Bundesliga-Handballer des SC Magdeburg treffen sich also am Freitag erst zum Videostudium, danach werden sie trainieren, um 12.30 Uhr ist Abfahrt nach Bad Homburg, wo sie im Maritim-Hotel Quartier beziehen. Die Frage ist nur, wer letztlich auch die Fahrt mit dem Endziel am Sonnabend bei der HSG Wetzlar (19 Uhr, Rittal Arena) antreten wird. Oder wie Trainer Bennet Wiegert sagte: „Ich habe viele Fragezeichen.“ Es sind genau fünf.

Die Liste der Lazarett-Insassen wird angeführt von Finn Lemke, der Anfang der Woche zwar grünes Licht für seinen Einsatz in Hessen gegeben hatte, sich aber noch komplett schonte. „Finn war gar nicht beim Training, zu seiner Sehnenreizung im Fuß kam noch ein grippaler Infekt“, berichtete Wiegert. Neben Daniel Pettersson hat sich am vergangenen Sonntag beim 30:25-Erfolg im EHF-Cup gegen Tatabanya KC auch Christian O‘Sullivan einen Pferdekuss zugezogen, der das Training mit der Mannschaft verhinderte. Fabian van Olphen laboriert an einer Beckenprellung. „Er hat Rückenschmerzen“, sagte Wiegert. Und: „Von Dario Quenstedt mussten wir uns auch verabschieden wegen eines grippalen Infekts.“

Wiegert bleibt deshalb nur die Hoffnung, „dass nicht alle fehlen werden, ansonsten müssen wir die Ausfälle eben kompensieren. Jetzt hat es uns mal erwischt, es sind zum Glück keine Langzeitverletzungen“, erklärte der Coach.

Gerade Quenstedt hatte sich erst gegen Tatabanya auf Hochtouren gehalten, am Mittwoch zuvor gegen Frisch Auf Göppingen (33:32) hatte er dazu gar keine Chance, weil „das Zusammenspiel zwischen Torhüter und Abwehr nicht funktionierte“, erinnerte sich Wiegert an die ersten Minuten der zweiten Hälfte, als Göppingen vom 19:15 zum 19:19 ausgeglichen und der Coach in der Folge Jannick Green gebracht hatte. Gegen Tatabanya aber spielte Quenstedt 60 Minuten durch. „Das war gut für mich. Im Spiel habe ich 33 Prozent der Bälle gehalten. Zufrieden bin ich nicht, aber das ist ein Wert, auf dem man aufbauen kann“, erklärte er.

Aber nicht nur das gibt Quenstedt ein gutes Gefühl. „Wir haben Selbstvertrauen und gehen mit breiter Brust ins Spiel in Wetzlar“, sagte er mit Blick auf jahresübergreifend sieben Spielen in Folge ohne Niederlage. Eine breite Brust ist gegen die mit mehr als 4000 Zuschauern – in der Regel allesamt ausgestattet mit Klatschpappen – besetzte Rittal Arena auch nötig. Oder wie SCM-Rechtsaußen Robert Weber erklärte: „Wetzlar ist eine unangenehme Mannschaft, die von den Emotionen ihrer Fans angetrieben wird.“