1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. SC Magdeburg will Revanche

Handball SC Magdeburg will Revanche

Die Handballer des SC Magdeburg setzen am Sonntag bei Auswärtsspiel gegen Hannover auf Revanche.

Von Janette Beck 15.04.2017, 01:01

Magdeburg/Hannover l Ungeschehen lässt sich die  22:37-Heimpleite gegen Hannover vor fünf Monaten nicht machen. Was der SC Magdeburg aber Ostersonntag beim Auswärtsspiel gegen die „Recken“ (15 Uhr/TUI Arena) machen kann – und will – ist, Revanche zu nehmen und die Serie von 16 Spielen ohne Niederlage fortzusetzen. Dass die Hannoveraner ihr letztes Spiel gegen den Pokalsieger in bester Erinnerung haben, versteht sich von selbst, spielten sie sich doch in fremden Gefilden in einen Rausch. Der TSV zeigte  in der Getec Arena „eines der besten Spiele überhaupt“, so dass es selbst Geschäftsführer   Benjamin Chatton im positiven Sinne sprachlos machte. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir freuen uns sehr, da wir großen Respekt vor dem SCM hatten.“ Auch Trainer Bürkle wusste nicht so recht, wie ihm geschah: „Das war ja völlig verrückt. Alle Mannschaftsteile haben gut ineinandergegriffen. Ich bin stolz, dass wir das geschafft haben.“ Aber auch  der SCM-Coach Bennet Wiegert war damals ob der Geschehnisse vor den Kopf geschlagen: „Ich finde keine Worte für diese Leistung. Wir waren wie im Sumpf oder Treibsand.“

Doch es war einmal. In den fünf Monaten danach ist viel passiert. Und vieles davon lief bei beiden Teams kurioser Weise in völlig konträre Richtungen: Während die Magdeburger einen unwiderstehlichen Sturmlauf starteten, der in mittlerweile 16 Spielen ohne Niederlage gipfelt, ging es mit Hannover bergab. Zuletzt wurde sogar mit sieben Niederlagen in Serie ein Negativrekord in neun Jahren Bundesliga aufgestellt. In der  Rückrunden-Tabelle schlägt sich das so nieder: Hannover belegt den letzten Platz – am oberen Ende thront der Pokalsieger des letzten Jahres.

Am Sonntag kommt es nun zum Aufeinandertreffen der Extreme. Und weil fehlendes Selbstbewusstsein bekanntlich lähmt, baut  der Trainer des Gastgebers auf den „8. Mann“. Bürkle: „Bei diesem Spiel sind wir auf die Unterstützung unserer Fans angewiesen. Ein volles Haus hat sich schon häufiger als uneinnehmbare Festung erwiesen.“ Und tatsächlich brummte der Ticketverkauf, schon mehr als 6200 wurden für das Oster-Special verkauft, gut  9800 Zuschauer finden in die TUI-Arena Platz. „Wir sind mit dem Stand des Vorverkaufs sehr zufrieden und hoffen, dass wir dem Favoriten in einer gut gefüllten Halle eventuell ein Bein stellen können“, frohlockt Chatton.

Rechtsaußen Robert Weber, für den es mit dem SCM in der TUI-Arena eine Premiere geben wird („Eine neue Halle macht neugierig und das Spiel automatisch immer zu etwas Besonderem“), hofft indes, dass der Schuss für den Gegner nach hinten losgeht: „Ich weiß nicht, ob das tatsächlich ein Vorteil für Hannover ist, wenn man sonst eigentlich in einer kleineren Halle spielt, für die Top-Spiele dann aber in eine größere Halle umzieht.  Die eigentliche Heimspielstätte ist ja die Swiss-Life-Halle und nur halb so groß. Wenn es ständig hin und her geht, ist es schwer, ein Gefühl von zu Hause bekommen oder eine ,Festung‘ aufbauen.“ Und nicht zuletzt würden viel mehr Zuschauer auf den Rängen, die in der Erwartung eines Sieges in die Halle kommen, auch  automatisch mehr Druck erzeugen. „Und nicht jeder Spieler, vor allem die jungen, können damit umgehen“, weiß Weber.

Der trifft dagegen offensichtlich  überall - egal in welcher Halle - das Tor. Und so kann der Österreicher in der TUI Arena am Sonntag seine Position als Nummer eins der Torschützenliste der Liga untermauern. Wichtiger sei ihm allerdings, „dass wir unseren guten Flow über Spielpause hinweg retten können und ihn zur Revanche gegen Hannover nutzen“. Dass der Gastgeber eine gute Mannschaft habe, „mussten wir ja leider beim peinlichen Hinspiel schmerzlich erfahren. Aber auch wir können jeden schlagen.“

Bei SCM-Trainer Wiegert, der am Sonnabend mit dem kompletten 15er Kader nach Hannover ausgebrochen ist,  kreisen vor der Partie  gleich „mehrere Fragezeichen im Kopf“, wie er gestand: „Wie gut hat uns die Spielpause getan?“ „Haben wir die Zeit im Training optimal genutzt?“ „Haben die zwei Wochen unserer sehr guten Verfassung, die wir davor hatten, Abbruch getan?“ Und last but not least: „Können wir in Hannover auf die so wichtige Unterstützung  Zeljko Musa bauen“? Die Antworten darauf gibt es am Ostersonntag ab 15 Uhr, live in der TUI-Arena oder aber via Internet. Das Spiel wird kostenfrei im Livestream übertragen, Kommentator ist Sky-Reporter Gari Paubandt.