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Handball Zeit und Eisbeutel sind kostbares Gut

Ende gut, alles gut: Am Mittwochabend erarbeitete sich der SC Magdeburg einen 27:26 (14:14)-Heimsieg gegen Underdog TVB Stuttgart.

Von Janette Beck 21.04.2017, 01:01

Magdeburg l Dass es am Ende trotz eines Dutzend Tore von Michael Damgaard wider Erwarten so eng wurde und bis zur Schlussminute gebangt werden musste, hatte zumindest aus Sicht von Cheftrainer Bennet Wiegert doch sein Gutes. „So habe ich in der Vorbereitung auf das Viertelfinal-Hinspiel in Pamplona doch noch einiges zu sagen“, gewann der Coach der „Zitterpartie“ um das Halten der Erfolgsserie (18 Spiele wettbewerbs-übergreifend und zwölf in der Bundesliga ohne Niederlage) doch noch etwas Positives ab.

Ab sofort richtet sich also der Fokus der Magdeburger auf den EHF-Cup, und damit auf das erklärte Saisonziel, das Final Four in Göppingen zu erreichen (20./21. Mai). „Es stehen für uns zwei Spiele in der K.o.-Phase an, das macht es so gefährlich. Es gilt also, gegen Anaitasuna keine Fehler zu machen“, warnt Wiegert mit Blick auf das Hinspiel am Sonntag (18 Uhr) im mit 3000 Zuschauern voraussichtlich ausverkauften Polideportivo Anaitasuna.

Und weil der Spielplan so eng gestrickt ist, bereits am Mittwoch das nächste Punktspiel beim TBV Lemgo ansteht, ist momentan Regenerationszeit das höchste Gut für van Olphen & Co. „Darum haben wir uns entschlossen, nach Spanien mit einem Charterflug zu reisen“, erklärt Sportchef und Reiseplaner Steffen Stiebler mit Blick auf die kostenintensivere Reisevariante nach Spanien und zurück. „Am Sonnabendvormittag um 10 Uhr fliegen wir ab Braunschweig und am Sonntag direkt nach dem Spiel um 21.30 Uhr von Pamplona zurück nach Hannover. Dort holt uns der Bus ab. So werden wir am Montagfrüh geplant circa gegen 3 Uhr wieder in Magdeburg sein.“ Dadurch gewinne man mit Blick auf Lemgo Zeit, bevor es am Dienstagnachmittag ins Mannschaftsquartier im Lipperland geht.

Für SCM-Rückraumspieler Nemanja Zelenovic ist in diesen Tagen neben Zeit auch ein Eisbeutel ein kostbares Gut. Das Kühlen seines lädierten und sichtbar dick angeschwollenen linken Ellenbogens tat auch am Mittwochabend nach der Partie gegen Stuttgart wieder Not. „Im Spiel merke ich natürlich nichts, da gehe ich weiter volles Risiko. Aber hinterher habe ich schon Schmerzen. Vor allem beim Schlafen habe ich Probleme, denn eigentlich liege ich auf der linken Seite“, klagt der Linkshänder sein Leid, das er bereits seit Wochen bewundernswert tapfer erträgt. „Da muss ich durch.“

Sollte der 27-Jährige die eine oder andere Nacht doch wach liegen, spioniert er eben den Gegner aus: „Ich habe mir schon einige Spiele von Anaitasuna angeschaut. Das ist eine sehr ambitionierte Mannschaft. Und wie die spanischen Teams überhaupt spielen sie sehr clever und mit viel Übersicht“, weiß Zelenovic.

Und so sagt der Serbe seiner Mannschaft einen schweren Gang voraus: „Das wird nicht einfach für uns in Pamplona. Ich erwarte ein sehr enges Spiel, aber egal. Wichtig ist, dass wir das Hinspiel gewinnen.“ Das sei auch für die Serie sehr wichtig, „aus der wir seit zweieinhalb Monaten viel Selbstvertrauen ziehen. Klar ist aber auch, für einen Sieg müssen wir in Spanien besser spielen als gegen Stuttgart. Wir brauchen 110 Prozent.“